Frage an Konstantin Kuhle von Herbert D. bezüglich Energie
Wie stehen Sie zu der nach meiner Meinung festfahrenden Energieversorgung in Deutschland, aufgrund der Abschaltung aller Anlagen, die für die regelmäßige Stromversorgung bereitstehen. Frankreich baut derzeit 6 KKW. Werden die in Zukunft unsere Stromlieferanten sein, wenn der Wind und die Sonne einschläft?
Sehr geehrter Herr Dirksen,
vielen Dank für Ihre Anfrage, auf die ich Ihnen gerne antworten möchte.
Ohne Zweifel braucht ein Hochtechnologie-Land wie Deutschland auch in Zukunft eine verlässliche Energieversorgung. Allein mit Windkraft und Photovoltaik werden wir eine durchgängige Stromversorgung jedenfalls solange nicht gewährleisten können, wie wir noch nicht über ausreichende Speichertechniken und -kapazitäten verfügen.
Wir Freie Demokraten treten dafür ein, den europäischen Energiebinnenmarkt weiter auszubauen. Der Strom soll dort produziert werden, wo die Standortbedingungen am besten sind. Während beispielsweise die Nordsee einen guten Standort für Offshore-Windparks darstellt, kann Strom aus Photovoltaikanlagen am effizientesten in den sonnenreichen Ländern Südeuropas produziert werden. Selbstverständlich wollen wir uns dabei auch auf europäischer Ebene für den Ausbau erneuerbarer Energien einsetzen. Schließlich wird das Ziel der deutschen Energiewende umgangen, wenn wir künftig in großen Mengen Strom aus französischen Atom- oder polnischen Kohlekraftwerken importieren müssen.
Insgesamt setzen wir auf marktwirtschaftliche Anreize zur Schaffung neuer, innovativer Formen der Energieerzeugung. Meiner Meinung nach gehört die Atomkraft aufgrund der ungelösten Endlagerfrage und des verbleibenden Restrisikos dieser Technologie jedoch gerade nicht dazu.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zu Ihrer Zufriedenheit beantworten. Bei weiteren Rückfragen können Sie mich gerne unter konstantin.kuhle@bundestag.de kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Konstantin Kuhle