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Konstantin Kuhle
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Frage von Christina P. •

Frage an Konstantin Kuhle von Christina P. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Kuhle,

Unsere 16 jährige Tochter ist seit 3 Monaten an der Dialyse und wartet dringend auf ein Organ. In 18 europäischen Ländern gibt es bei der Organspende das Gesetz der Widerspruchslösung : Jeder ist Spender & wer nicht spenden will, kann widersprechen.
In Deutschland gilt die Entscheidung nicht & hier sterben bei der momentanen Gesetzeslage jedes Jahr über 1000 Menschen, die auf der Warteliste stehen.
Man wartetet in Deutschland z.B. auf eine Niere 7- 10 Jahre - in Spanien oder Österreich dagegen nur 1 Jahr, weil es dort die Widerspruchslösung gibt !
Ich fühle mich als Betroffener in Deutschland benachteiligt - gegenüber den Ländern mit Widerspruchslösung !
Wie stehen Sie zur Widerspruchslösung ?
Bitte unterstützen Sie Herrn Spahn bei seiner Initiative zur Widerspruchslösung!!

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Antwort von
FDP

Liebe Frau P.,

vielen herzlichen Dank für Ihre Frage. Ich selber habe seit vielen Jahren ein Organspendeausweis und unterstütze nachdrücklich eine verbesserte Information und Diskussion über alle Möglichkeiten der Organspende. Ich empfand den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Spahn, in Deutschland eine Widerspruchslösung einzuführen, als wertvollen Debattenbeitrag. Ich finde es wichtig, dass im Parlament und in der Gesellschaft ganz offen über die Vorteile einer solchen Lösung diskutiert wird. Ich gebe allerdings offen zu, dass meine persönliche Meinungsbildung in dieser Frage noch nicht abgeschlossen ist. Es gilt, das Recht auf Selbstbestimmung mit dem Schutz der körperlichen Unversehrtheit und des Lebens möglicher Spenderempfänger in Einklang zu bringen. Ich hoffe, dass in den nächsten Wochen und Monaten eine Diskussion im politischen Raum stattfindet, an deren Ende eine Lösung steht, die für alle Beteiligten zufriedenstellend ist. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter, dass Sie möglichst schnell ein Spenderorgan findet.

Mit freundlichen Grüßen,
Konstantin Kuhle

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