Frage an Klaus-Rainer Rupp von Joachim L. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben
Sehr geehrter Herr Rupp,
vielen Dank für Ihre Antwort auf meine erste Frage. Allerdings wird mich Ihre (die Position der Linken ?) Erläuterung nicht motivieren, die Linke zu wählen. Sie schreiben: "Die zeitlich verzögerte und um Einmalzahlungen verringerte Übernahme der Tarifergebnisse bedeutet für die Beamten Bremens einen Verlust von ca. 12 Mio. €, für die VersorgungsbezieherInnen einen Verlust von ca. 8 Mio. €. ". Ich rechne anders: die VersorgungsbezieherInnen (z.B. Stufe A8 oder A13) erhalten bei einem ein Anstieg der Pensionen um 1,5% dann ca. 27 € bzw. 48 €. Während der berühmte Eckrentner West durch die (übrigens bis dato nur angekündigte) Rentenerhöhung in 2011 ca. 12 € und der Rentner mit der (leider schwer errechenbaren) Höchstrente ca. 22 € mehr erhalten soll. Kaputte Berufsbiographien (auch von gut qualifizierten Arbeitnehmern) der letzten 20 Jahre werden 2020 allein in Bremen die Durchschnittsrente bei ca. 1.200 € landen lassen, die Durchschnittspension wird über 3.200 € liegen. Es ist zu kompliziert zu errechnen, wie sich die aktuelle Gehaltserhöhung für Arbeiter und Angestellte auf die persönliche Rentenerwartung auswirkt, weil die ja nicht ca. 70% des Bruttos 3 Jahre vor der Rente entspricht, sondern sich nach den im Arbeitsleben erworbenen Entgeltpunkten berechnet.
Sie schreiben "zu Lasten des öffentlichen Dienstes". Stimmt doch nicht, denn die Arbeiter und Angestellten des öD erhalten mehr. Und wenn die Pensionen nicht automatisch mit den Beamtengehältern stiegen, könnten die Aktiven mehr bekommen. Wäre doch sozial gerecht, oder?
Sie schreiben von "fair" und "andersherum wird ein Schuh daraus" - soll ich dem entnehmen, dass Sie und die Linke dafür plädieren, dass es nurmehr ein einheitliches "Altenversorgungssystem" geben soll und dass dieses so ausgestaltet werden soll, wie es für die Beamten gilt?
Mit freundlichem Gruß
J. Leefmann
Sehr geehrter Herr Joachim Leefmann
ich hatte versucht deutlich zu machen, dass die Linke sich aktiv dafür einsetzt, dass die Beamtinnen und Beamten weder von den eher spärlichen Einkommensverbesserungen im öffentlichen Dienst, noch von der Rentenentwicklung abgekoppelt werden. Wir setzen uns auch dafür ein, dass nicht Angestellte und Beamte gegeneinander ausgespielt werden.
Leider bin ich, wie schon gesagt, kein Rentenexperte und meine Antwort fällt dadurch pauschal aus. Sie erscheint Ihnen nicht ausreichend, um die Linke zu wählen. Meine Frage wäre daher welche Partei denn sonst und warum?
Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Rainer Rupp
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