Frage an Klaus-Peter Willsch von C. B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Willsch,
Sie schreiben in Ihrer Antwort auf die vorhergehende Frage, dass der weitere Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan notwendig ist, um den Wiederaufbau Afghanistans unter demokratischen Vorzeichen zu ermöglichen. Widerspricht denn nicht das Entsenden von Bundeswehr-Tornados, dem Sie zugestimmt haben, der bisherigen deutschen Strategie, nämlich sich hauptsächlich dem zivilen Wiederaufbau zu widmen? Die Taliban sind heute seit ihrem Sturz so stark wie nie, das spricht doch für eine verfehlte Afghanistan-Politik!
Kennen Sie eigentlich die Berichte aus Afghanistan, die dokumentieren, wie vor allem seitens der US-Soldaten mit- und gegen die Zivilbevölkerung umgegangen wird?
Die steigende Solidarität der Bevölkerung mit den Taliban spiegelt eine verfehlte Politik wider, mit dem Tornado-Einsatz der Bundeswehr wird nun auch von deutscher Seite mehr Öl ins Feuer gegossen! Der Tornado-Einsatz bedeutet aktive Kriegsbeteiligung, ob die Angehörigen der zivilen Opfer dies als eine unabdingbare Maßnahme zur Demokratisierung Afghanistans verstehen werden? - Vielleicht können Sie es mir beantworten...
Glauben Sie, dass Demokratie mit gewaltsamen Mitteln exportiert werden kann?
Sie sprechen das Thema Frauenrechte an, welches ja auch in Deutschland oftmals ein Thema ist, meist im Zusammenhang mit der Integrationsdebatte. Mich wundert es ja manchmal, dass bei dieser Debatte, vor allem wenn es um Einwanderung geht, die Christdemokraten dieses immer wieder für sich entdecken!
Auch Ihre Darstellung des NATO-Einsatzes ist etwas unvollständig, Sie erwähnen z.B. nicht, dass das meiste ohne UN-Mandat von sich ging - ich denke an die Bombardements in Belgrad.
Mit freundlichen Grüßen
C. B.