Frage an Klaus-Peter Willsch von Tim D. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Willsch,
am Freitag wird voraussichtlich über die Ehe für alle abgestimmt.
Wie stehen Sie zu diesem Thema und werden Sie den aufgehoben Fraktionszwang nutzen, um diese längst überfällige Entscheidung durch ein "Ja" zu stärken?
Besten Dank für Ihre kurzfristige Antwort.
Freundliche Grüße
Tim Dassler
Sehr geehrter Herr Dassler,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ehe und Familie, Privateigentum und Staat sind die naturrechtlichen Grundinstitutionen eines freiheitlichen gesellschaftlichen Ordnungsgefüges für die menschliche Person.
Zum Gehalt der Ehe, der durch das Grundgesetz geschützt wird, gehört ungeachtet des gesellschaftlichen Wandels und der damit einhergehenden Änderungen ihrer rechtlichen Gestaltung, dass sie die Vereinigung eines Mannes und einer Frau zu einer auf Dauer angelegten Lebensgemeinschaft ist (so auch das Bundesverfassungsgericht vom 17. Juli 2002, BVerfGE 105,313/345). Die Ehe als Verbindung von Mann und Frau hat auch das Alleinstellungsmerkmal, dass alleine aus dieser Verbindung Kinder hervorgehen können, die wiederum die Zukunftsfähigkeit jeder Gesellschaft sichern. Gleichwohl gibt es in unserer freien Gesellschaft eine Vielzahl weiterer Formen des Zusammenlebens. Darüber kann, darf und muss jeder für sich selbst entscheiden, sofern diese partnerschaftlichen Verbindungen freiwillig unter Erwachsenen eingegangen werden. Wer es wünscht, kann eine staatliche Formalisierung in Form der eingetragenen Partnerschaft eingehen, mag dies meinethalben auch heiraten nennen.
Die Ehe aber ist für mich als Christ "heilig", das heißt "zu Gott gehörig" und damit der willkürlichen Umdeutung durch den Gesetzgeber entzogen.
Deshalb habe ich gegen die "Ehe für alle" gestimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Willsch MdB