Frage an Klaus-Peter Willsch von Lars F. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Willisch,
in Bezug auf die Verschärfung des Waffengesetzes soll auch Paintball spielen verboten werden.
Mittlerweile äussern sich aber verschiedene Kollegen wie z.B. Hr.Uwe Karl Beckmeyer auf www.abgeordnetenwatch.de: "Die Große Koalition hat sich entschlossen, das Spiel im Rahmen der geplanten Verschärfung des Waffenrechts nicht zu verbieten."
Andererseits beharren Kollegen weiter auf dieses Verbot.
Wie stehen Sie zu dem Verbot?
Wie wird Ihrer Meinung nach das Verbot ausgehen?
"Dieser Sport bietet einer Menge normaler Bürger einen Ausgleich zu dem Alltag. Einigen auch den Lebensunterhalt.
Um Erfolg hierbei zu haben ist Teamfähigkeit entscheidend. Sie werden es bei einem Besuch auf einem Spielfeld Ihrer Wahl festellen können.
Dieses Spiel und seine Sortler stehen für miteinander und nicht gegeneinander."
Für Ihre Antwort möchte ich mich im voraus bedanken und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Lars Flachmeyer
Sehr geehrter Herr Flachmeyer,
in den letzten Tagen haben sich zahlreiche Bürger wegen der geplanten Verschärfung des Waffenrechts bzw. des Paintball-Verbots an mich und mein Büro gewandt. Da ich nicht jeder Bürgerin bzw. jedem Bürger einzeln antworten kann, habe ich eine Stellungnahme zu dem Thema verfasst, die ich Ihnen anliegend übersende.
Ich versichere Ihnen, ich werde mich in ihrem Sinne einsetzen und gegen die Verschärfung des Waffenrechts stimmen. Ob ich mich durchsetzen kann, weiß ich leider noch nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Willsch MdB
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel.: (030) 227-73124
Fax: (030) 227-76124
Internet: www.klaus-peter-willsch.de
Stellungnahme zur Verschärfung des Waffenrechts
Seit dem furchtbaren Amoklauf von Winnenden ist die Diskussion über eine Verschärfung des Waffenrechts wieder einmal in aller Munde. Geradezu reflexartig wird die Betroffenheit durch hektische Suche nach besseren Regeln abgelöst, oft kommen dabei nur Scheinlösungen heraus. Das Blutbad in Winnenden hätte so nicht stattgefunden, wäre die Waffe gemäß bestehendem Waffenrecht ordnungsgemäß verwahrt gewesen. Wenn es Vollzugsdefizite des bestehenden Rechts gibt, mag man hier ansetzen. Aber nach jeder Straftat das Waffenrecht zu ändern, ist eher Ausdruck der Hilflosigkeit. Einige nutzen auch solche medialen Drucksituationen, um ihre ideologischen Ressentiments auszuleben: die Gegner von Jägern und Schützenvereinen treten dann auf den Plan und arbeiten sich öffentlich an ihren Feindbildern ab.
Wenn jetzt noch Rufe nach Verbot von Sportarten wie Paintball laut werden, bestärkt dies meinen Eindruck, dass hier eine Politik nach dem Prinzip "Das Eine hat zwar nichts mit dem Anderen zu tun, aber wir haben kraftvoll gehandelt" gemacht werden soll. Ich kann keinen prinzipiellen Unterschied zwischen Paintball und Völkerball sehen. Als Kinder haben wir Cowboy und Indianer oder Räuber und Gendarm gespielt, uns mit Holzgewehren und selbstgebastelten Flitzebogen "beschossen" - Vorbereitung für den Amoklauf?
Durch gesetzgeberischen Aktionismus können wir Taten wie in Winnenden, Emsdetten oder Erfurt nicht verhindern! Wir sollten uns besser alle fragen: Begegnen wir dem Nächsten mit Respekt und Achtung vor seiner Würde? Schauen wir auf kleine Zeichen, wenn sich Jugendliche oder auch Erwachsene nicht mehr angenommen fühlen und sich in Scheinwelten zurückziehen? Treten wir der wahrnehmbaren Verrohung der Sitten im Alltag entgegen? Haben wir Mut zu wertgebundener Erziehung und Poltik!
Klaus-Peter Willsch MdB