Frage an Klaus-Peter Hesse von Klaus W. bezüglich Verkehr
Zum Thema Radwege: In der Barmbekerstraße wurden in den letzten Wochen über mehrere hundert Meter die Radwege neu angelegt bzw. ausgebessert. Dabei wurde zu meinem Erstaunen Pflastersteine verwendet. Wie sicher jeder Radfahrer aus eigener Erfahrung weiß, ist das Fahren auf Pflastersteinen sehr viel unkomfortabler als auf Asphalt. Außerdem würde ich vermuten, dass die Materialkosten und der Arbeitsaufwand beim Anlegen der Radwege aus Pflastersteinen obendrein auch noch teurer ist als Asphalt (ich bin kein Experte und lasse mich da gerne belehren).
Deshalb meine Frage, ob es bestimmte Gründe gibt, die für die Pflasterstein-Lösung sprechen. Mein persönlicher Eindruck ist nämlich, dass damit eine suboptimale und obendrein auch noch teure Lösung gewählt wurde.
Sehr geehrter Herr Wiesmüller,
vielen Dank für Ihre Mail.
Nach Rücksprache mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt kann ich Ihnen mitteilen, dass die Verwendung von Pflastersteinen anstelle von Beton auf Radwegen den Hintergrund hat, dass im Geh- und Radwegbereich eine gewisse Flexibilität aufgrund möglicher Leitungsaufgrabungen notwendig ist. Pflastersteine können gegenüber der Asphaltbauweise bei erfolgten Leitungsaufgrabungen direkt und mehrfach wieder verwendet werden, so dass sie die wirtschaftlichste Lösung darstellen. Die Regelbauweise mit roten Pflastersteinen aus Beton hat die früher angewandte Asphaltbauweise abgelöst. Die damals durchgeführten und noch heute gültigen Wirtschaftlichkeitsberechnungen haben ergeben, dass gerade die Asphaltbauweise wesentlich höhere Gesamtkosten verursacht als die Pflasterbauweise. Zu berücksichtigen ist auch, dass die Asphaltbauweise erhebliche Kosten durch den Einsatz von farbigem Asphalt zur notwendigen Erzielung einer ausreichenden Signalwirkung verursacht. Zudem ist die 1984 für Radwege eingeführte Regelbauweise mit roten Pflastersteinen aus Beton zur Erhöhung der Ebenheit mehrfach verbessert worden, so dass mittlerweile komfortables Fahren gewährleistet ist.
Langjährige Erfahrungen haben darüber hinaus ergeben, dass bedingt durch die häufigen Aufgrabungen und Wurzelhebungen im Bereich von Bäumen eine ausreichende Ebenheit eines Radweges aus Asphalt auf Dauer nicht sichergestellt werden kann.
Ich hoffe, mit diesen Ausführungen Ihre Frage beantworten zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Hesse
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft