Frage an Klaus Lederer von Eberhard F. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Lederer
die Arbeitsfähigkeit der Berliner Jugendämtern ist teilweise stark beeinträchtigt.
Seit 2013 kämpfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendämter um bessere Bedingungen und Mindest-Personalausstattungen, insbesondere in den Regionalen Sozialen Diensten.
Im Jahr 2015 wurde durch die Senatsverwaltung eine „Maßnahmeplanung zur nachhaltigen Sicherung der Aufgabenerfüllung der Berliner Jugendämter“ erarbeitet.
Bis zum heutigen Tag wurden die Forderung einer im Ländervergleich angemessenen Bezahlung und der wichtigste Punkt, nämlich eine verbindliche Fallhöchstzahl pro Mitarbeiter festzulegen (= Personalbemessungsmodell, um eine Mindestqualität zu erreichen) nicht umgesetzt. Die Situation in vielen Jugendämtern ist nach wie vor desolat. Die Personalzuführungen im Rahmen der „wachsenden Stadt“ ändern an dem Zustand nichts, da diese ja für zusätzliche Aufgaben gewährt werden.
Werden Sie und Ihre Partei etwas tun um diesen Zustand zu ändern und wenn ja, was genau wird das sein?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Sehr geehrter Herr F.,
durch vielfältige Aktionen und Proteste ist dem Senat seit langem bekannt, das zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Jugendämtern dringender Handlungsbedarf besteht. Dass die hierfür erarbeitete Maßnahmeplanung nicht umgesetzt wurde, führt auch weiterhin zur Überlastung der Beschäftigten und dazu, dass es an BewerberInnen für freie Stellen mangelt.
Es ist aus unserer Sicht dringend notwendig, die bereits geplante Fallzahlbegrenzung auf 65 pro MitarbeiterIn im RSD endlich festzulegen. Zudem müssen innerhalb des geltenden Tarifsystems höhere Einstufungen ermöglicht werden, beispielsweise über eine Stufenvorweggewährung für Neueinsteiger. Für die Auswahl passgenauer Hilfen und zur Gewährleistung des Kinderschutzes müssen die Jugendämter in den Bezirken mit ausreichend gutem Personal ausgestattet sein. Deshalb muss dieser verantwortungsvolle Beruf attraktivere Rahmenbedingungen erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Lederer