Frage an Klaus Lederer von Carola S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Ledere,
ich habe hier bei Ihnen gelesen, dass es mit dem Schwimmbad schwierig sei.
Ich möchte gerne wissen, was Sie damit meinen.
Mit lieben Grüßen
Ihre Carola Schmidt
Sehr geehrte Frau Schmidt,
auf welche meiner Äußerungen sich Ihre Frage bezieht, weiß ich jetzt nicht ganz genau. Aber ich vermute mal, dass es um den Komplex in der Nähe der Wolfshagener Straße geht. Dort sind sowohl ein Freibad als auch eine Schwimmhalle. Das Freibad wird von den Berliner Bäderbetrieben unterhalten und hat gerade - wegen des Endes der Badesaison - seine Pforten für 2006 geschlossen. Es wird im kommenden Jahr wieder öffnen, wenn es das Wetter zulässt. Die Schwimmhalle ist allerdings dicht. Sie müsste saniert werden und die Berliner Bäderbetriebe sehen sich hierzu gegenwärtig nicht in der Lage. Das ist natürlich schlecht für die Sportangebote in Pankow.
Schwierig ist es, hier eine Lösung zu finden. Es gibt eine Initiative von Bürgerinnen und Bürgern, die Schwimmhalle wieder in den regulären Betrieb zu bringen. Diese engagierten Pankowerinnen und Pankower haben am 24. August 2006 auch einen Förderverein gegründet, der sich dieses Ziel gesetzt hat. Allerdings ist es nicht ganz einfach, braucht Ideen und vor allem Geld.
Leider werden solche Initiativen in Berlin noch immer nicht mit der nötigen Unterstützung versehen. Ich selbst bin Mitglied einer Genossenschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, das alte denkmalgeschützte Stadtbad in der Oderberger Straße in Prenzlauer Berg zu sanieren und für den Badebetrieb zu öffnen. Diese Initiative ist ideenreich und konzeptionell auf dem besten Stand. Nur fehlt es ihr an Geld. Eine öffentliche Unterstützung aus Fördermitteln war schon in Aussicht gestellt und ist am Ende aus ziemlich fadenscheinigen Gründen nicht erfolgt. Zum einen befürchtete man in der Stadtentwicklungsverwaltung ungeliebte Konkurrenz zu dem Angebot der Berliner Bäderbetriebe, zum anderen wurde dem Projekt unterstellt, "parteipolitisch" der Linken zuzurechnen zu sein. Dies liegt daran, dass sich mein viel zu früh verstorbener ehemaliger (allerdings parteiloser) PDS-Abgeordnetenkollege Bernd Holtfreter (schon lange vor seinem Einzug in das Abgeordnetenhaus) sehr für dieses Projekt engagiert hat. Die Genossenschaft steht allerdings mit ihren weit über 1.000 Mitgliedern völlig über den Parteien. Auf den Mitgliederversammlungen sind mir schon Bekannte von CDU und SPD begegnet, die ebenfalls für das gemeinsame Ziel brennen. Also: es ist schwierig, weil solche Vorhaben erfahrungsgemäß einen sehr langen Atem, viel Netzwerkarbeit und Unterstützung brauchen. Das ändert nichts daran, dass sie unternommen werden sollten!
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Lederer