Sehr geehrter Herr Holetschek, was halten Sie persönlich von gendergerechter Sprache?
Sehr geehrter Herr Holetschek,
wie stehen Sie zur gendergerechten Sprache? Finden Sie diese ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung oder finden Sie die Debatte darum eher irreführend? Nutzen Sie eventuell selber gendersensible Sprache, wenn ja in welcher Form? Doppelnennungen, Sternchen, Doppelpunkt, Unterstrich?
Mit freundlichen Grüßen
Sabine K.
Sehr geehrte Frau K.,
die politische Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter ist mir ein überaus wichtiges Anliegen. Gleichwohl plädiere ich für einen ideologiefreien Umgang mit der deutschen Sprache, der die Notwendigkeit einer geschlechtergerechten Politik betont ohne zugleich sprachliche Reglementierung zu betreiben. Rechts- und Verwaltungsvorschriften sollten beispielsweise weiterhin so formuliert werden, dass sie jedes Geschlecht in gleicher Weise ansprechen, etwa durch Paarformeln oder geschlechtsneutrale Formulierungen. Dabei soll jedoch aus meiner Sicht jede sprachliche Künstlichkeit oder spracherzieherische Tendenz vermieden werden. Übertriebene Paarformelbildung wie z.B. „Schüler- und Schülerinnensprecher“ sowie „Schüler- und Schülerinnensprecherinnen“ statt „Schülersprecher“ sollten vermieden werden.
Entscheidende Richtschnur für mich ist die gängige Sprachwirklichkeit, die leichte Verständlichkeit und die inhaltliche Prägnanz.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Holetschek
Mitglied des bayerischen Landtages
Staatsminister