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Klaus Holetschek
CSU
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Frage von Dr. Barbara E. •

Sehr geehrter Herr Holetschek, Jetzt, wo für alle Fussballspieler genügend Impfstoff zur Verfügung steht, sollten da nicht ebenso die allgemeinen Regeln der häuslichen Quarantäne angewandt werden?

Für medizinisches Personal wurden die bedarfsbegründeten Sonderregelungen mit Pendelquarantäne etc. aufgehoben, weshalb für Fußballer nicht? Arbeitnehmer sollen ihren Verdienstausfall selber stemmen. Testen nicht erlaubt. Die normalen Bürger und insbesondere auch Kinder ertragen Quarantäne, in den Wohnverhältnissen, die eben gegeben sind. Leider habe ich in meinem privaten Umfeld gleich mehrere Kinder, bei denen ich die angeordneten Maßnahmen medizinisch nicht in ihrem Ausmaß mit der Verhütung der Verbreitung rechtfertigen kann. Eigentlich wäre mir weniger nicht zielführende Quarantäne für alle sympathischer, aber nachvollziehbar schwer umzusetzen; bis dahin würde ich mir einen Abbau der Privilegien für Vorbilder wünschen, die irgendwie gar keinen Grund sehen, sich jetzt schon impfen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Barbara E.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Dr. E.,

 

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ihr Unmut ist sehr gut nachvollziehbar. Es ist frustrierend, wenn bei einschränkenden Infektionsschutzmaßnahmen scheinbar mit zweierlei Maß gemessen wird. Ich kann Ihnen aber versichern: Für alle Bürgerinnen und Bürger Bayerns gelten die Regelungen der Allgemeinverfügung Isolation bzw. des Infektionsschutzgesetzes gleich.

 

In jedem Fall können die zuständigen Gesundheitsämter im Rahmen des Containments abweichende Entscheidungen treffen, wenn dies nach einer individuellen (Risiko)-abwägung aller Umstände des Einzelfalls geboten ist. In diese Entscheidungen fließen auch die Hygienekonzepte und Sicherheitsvorkehrungen etwa der UEFA und der Deutschen Fußballliga mit ein, die mit Blick auf die besonderen Bedürfnisse des Profifußballs das Ziel haben, Risikokontakte zu minimieren und Ausfälle der Profis zu vermeiden.

 

Zu konkreten Fällen kann sich das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege nicht äußern, da die Vorgänge auch aus Datenschutzgründen nur bei den zuständigen Gesundheitsämtern vorliegen.

 

Gerne möchte ich die Gelegenheit nutzen, Ihnen herzlich für Ihr umsichtiges und verantwortungsvolles Verhalten während der Pandemie zu danken. Mir ist bewusst, dass die letzten eineinhalb Jahre mit großen Belastungen gerade auch für Familien und Kinder verbunden waren. Danke, dass Sie maßgeblich zur Eindämmung und Unterbrechung der Infektionsketten beigetragen haben.

 

Ich denke, wir sind uns einig: Für die Senkung der Neuinfektionen, den Schutz der Risikogruppen und die Minimierung von schweren Erkrankungen ist die Impfung der Bevölkerung von zentraler Bedeutung. Impfen ist unser wirksamstes Mittel gegen das Coronavirus und der Weg aus der Pandemie. Insofern rühren wir mit unserer Impfkampagne intensiv die Werbetrommel für Impfungen gegen COVID-19 und informieren die Bürgerinnen und Bürger unermüdlich zum Thema Impfen mit dem Ziel, dass sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger für eine Impfung entscheiden. Gleichwohl gilt auch für Profifußballer und Vorbilder: Jeder kann sich impfen, bei Vorbildern wäre es sogar besonders wünschenswert, aber keiner muss.

 

Liebe Frau Dr. E., Ihnen weiterhin alles erdenklich Gute und - Bleiben Sie gesund!

 

Ihr

 

Klaus Holetschek 

Mitglied des bayerischen Landtages 

 

Staatsminister 

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