Klaus-Dieter Kramer
Willi-Weise-Projekt
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Frage von Otto D. •

Frage an Klaus-Dieter Kramer von Otto D. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Herr Kramer ,

was halten Sie vom gejammere unserer Bauern und von der Subventionspolitik der EU?

MfG

O. Dressel

Antwort von
Willi-Weise-Projekt

Sehr geehrter Herr Dressel,

zunächst einen recht herzlichen Gruß in den schönen Spreewald und vielen Dank für Ihre Frage. Dort haben die Bauern sicherlich auch große Probleme, selbst wenn die Ernte einmal gut ausfällt.

Ob es sich bei den Problemen der Bauern um "Gejammer" handelt, kann man sicherlich nicht so einfach beantworten. Die Probleme der Landwirtschaft und die Politik der EU, sind sehr differenziert zu sehen. Auch bin ich kein Spezialist der Landwirtschaft und stütze mich bei einer persönlichen Bewertung, sehr auf Beiträge aus der Presse.

Sicherlich kamen Sie durch viele Proteste der Bauern aus dem Bereich der Milchwirtschaft zur Aussage, dass die Bauern "jammern". Das ist aber im Bereich der Landwirtschaft nur ein kleines Gebiet. Wenn man liest, dass der Bauer für die Produktion von 1,0 Liter Milch mehr Geld benötigt, als er bei den Milchhöfen bekommt, müsste das einen bestimmt sehr nachdenklich machen. Die Bauern geben so, scheinbar mit der Milchablieferung, jeden Tag ein großes Stück Ihres Vermögens an die Eigentümer der Molkereien ab. Ob es so ist, weiss ich nicht. Das wäre ja der direkte Ausverkauf der Milchproduzenten. Ob das die sprichwörtliche "Bauernschläue" zu lässt?

Auf diesem Gebiet, sind ohne etwas mehr Staat, die Spielregeln der Marktwirtschaft von Angebot und Nachfrage, für einige Betriebe tödlich, die es nicht verstehen, sich rechtzeitig auf den tatsächlichen Bedarf umzustellen. Das ist in der Landwirtschaft bestimmt komplizierter als in der Industrie. Dort stehen bei der Produktion auch täglich die Probleme von Angebot und Nachfrage. Das haben aber die Menschen in den vergangenen Jahren mit ihrer Stimme zur EU- und Bundestagswahl, so gewollt.

Ein weiteres Problem in der Landwirtschaft ist für mich die unverständliche Politik, Protuktionskapazitäten abzubauen und dafür noch Prämien zu zahlen. Alles Gelder der Steuerzahler.

Jedes Land kann stolz auf die Leistungen seiner Bauern in der Pflanzen- und Viehproduktion sein, wenn durch eigene Kraft die Grundversorgung der Bürger gesichert wird. Dann noch etwas mehr produzieren, darf nicht durch Strafen behindert werden, muss aber staatlich in die erforderliche Richtung gelenkt werden! Der Hunger in der Welt ist viel zu groß!

In der Welt verhungern stündlich viele Menschen. Wir in Deutschland und in der EU haben ein Niveau in der Versorgung erreicht, dass wir uns täglich, in allen Mitgliedsländern, den "Bauch voll schlagen" können. Es ist für mich eine Schande, wenn dann Geld für Flächen- und Produktionskapazitätenstillegungen der Landwirtschaft gezahlt werden. Was hat die derzeitige Regierung unternommen, um unsere Möglichkeiten in der Landwirtschaft zur Beseitigung des weltweiten Hunger, zu stillen? Sehr, sehr wenig. Nicht große Worte, sondern Taten sind gefragt.

Ich wurde in den letzten Tagen bei einem Wählergespräch sinngemäß gefragt, Herr Kramer was halten Sie von den Namen unserer Regierungsparteien und deren Politik? War die christlich? War die sozial? War die demokratisch? Ich musste auf alle drei Fragen antworten - nein! Spitze Zungen sagen dann, hier sollten die Namen geändert werden!

Sie sehen, dass es viele Aufgaben gibt, unsere Gesellschaft auch unter dem Blickwinkel der Landwirtschaft, sozialer und menschlicher zu gestalten. Das werden nach dem 27.September 2009 die gewählten Kandidaten vom "Willi-Weise-Projekt" im Bundestag anschieben.

Mit freundlichen Grüßen

Dieter Kramer