Frage an Klaus Barthel von Rainer L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Barthel,
Die maßgebliche SPD-Führungsspitze lehnt eine Koalition mit der Partei DIE LINKE kategorisch ab. Nicht so mit der FDP.
Frage 1:
Sehen Sie eine reale Chance für eine Regierungswechsel ohne Beteiligung DIE LINKEN?
Frage 2:
Was ist Ihrer Meinung nach der Grund für die Ablehnung: Sind es inhaltliche Gründe, d.h. die Schnittmengen mit der FDP sind größer als wie mit den LINKEN
oder
sind es taktische Gründe: die SPD-Führung fürchtet den Ypsilanti-Effekt, d.h. "linkentoleranten" Abgeordneten wie Ihnen gelingt es nicht ,ihre Kollegen,die an LINKEN-Phobie leiden, zu einem regierungskonformen Abstimmungsverhalten zu bewegen?
Mit freundlichen Grüßen
Lipfert
Sehr geehrter Herr Lipfert,
Ihre Fragen beantworte ich wie folgt:
1. Solange die Wählerinnen und Wähler nicht entschieden haben, gibt es für alles eine Chance. Die Menschen haben schon jetzt teilweise das Gefühl, dass es auf ihre Stimme gar nicht ankommt, weil "die da oben" eh alles unter sich ausmachen. Ich beteilige mich an diesen Spekulationen nicht.
Man sieht auch sehr gut, wer diese Debatte öffentlich am intensivsten führt: Union und FDP sowie die denen nahestehenden Medien. Sie wollen mit diesem Gespenst ihre Wähler mobilisieren, weil sie sonst nichts zu bieten haben.
2. Warum sollen wir darüber nachdenken, solange - auch jetzt im Wahlkampf - viele Linke-PolitikerInnen nicht in Schwarz-Gelb, sondern in der SPD ihren Hauptgegner sehen? Diese Linke besorgt ihre Ausgrenzung selbst.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Barthel