Frage an Klaas Hübner von Mario H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Mit Entsetzen habe ich in der Mitteldeutschen Zeitung die negativen Ausführungen Ihres Parteigenossen und unseres Innenministers Hövelmann zum Thema Paintballsport lesen müssen. Solche Äußerungen und Verbotsforderungen ist man ja von bayerischen Politikern aus den Reihen der CSU gewohnt, aber von einem SPD Politiker erwarte ich normalerweise doch deutlich mehr Sachlichkeit.
Wer Paintballsport aktiv betreibt, weiß, das die Vorurteile des Herrn Hövelmann nicht die Realität abbilden. Im Ursprungsland des Paintballs, den USA, werden die Spiele der Profiteams live im TV übertragen, so erscheint es mir in Anbetracht einer sich globalisierenden Welt absurd, dass zur selben Zeit deutsche Politiker aufgrund von Vorurteilen und Mutmaßungen ein Verbot eines Sports in Erwägung ziehen, der in Deutschland ohnehin nur von Erwachsenen ausgeübt werden darf.
Natürlich wird es immer Menschen geben, die gegenüber dem Paintballsport Vorbehalte haben, aber die teilen eben viele andere nicht. Es ist meine Überzeugung, dass eine freie demokratische Gesellschaft das aushalten kann und muss!
Da mich dieses Thema ganz persönlich betrifft möchte ich Sie fragen, wie Sie sich zu diesem Thema positionieren.
mit freundlichen Grüßen
M. Herrmann
Paintballteam Farbrausch Halle,
Deutscher Meister 2008 der XPSL im 3Mann Format
Sehr geehrter Herr Herrmann,
ein Verbot von Paintball-Spielen wird nicht Bestandteil der Modifizierung des Waffenrechts sein. Ich halte diese Entscheidung für richtig. Insbesondere bezweifele ich, dass es einen Zusammenhang zwischen Amokläufen und Paintball-Spielen gibt.
Solange nicht der Nachweis erbracht wurde, dass Paintball durch die sehr reale Simulierung einer Kampfsituation ein Gefährdungspotenzial für die Gesellschaft beinhaltet, spreche ich mich gegen ein Verbot aus. Deshalb begrüße ich es, dass der Bundestag die Bundesregierung dazu auffordern will, diesbezüglich eine wissenschaftliche Untersuchung in Auftrag zu geben.
Ich persönlich kann den Reiz des Paintball-Spiels nicht nachvollziehen, bin aber wie Sie der Meinung, dass das bloße Unbehagen einer Sportart gegenüber nicht für ein Verbot ausreicht.
Mit freundlichen Grüßen
Klaas Hübner, MdB