Wie positioniert sich ihre Partei bei den bevorstehenden Neuwahlen zum CanG?
Sehr geehrte Frau Kappert-Gonther,
Mit den nun baldig kommenden Neuwahlen und der aktuellen Prognose, dass bei dieser die CDU/CSU in der Regierung beteiligt sein wird, stellt sich die Frage wie mit dem aktuellen CanG umgegangen wird. Durch eine Kehrtwende zurück zur Prohibition würden hiermit nach verschiedenen statistischen Erfassungen mehrere Millionen Bürger wieder zu Kriminellen stigmatisiert.
Daher die Frage: Wie wird sich ihre Partei im Falle einer möglichen Koalitionsverhandlung positionieren? Wird das CanG möglicherweise als Verhandlungsbasis für andere Themen fallen gelassen?
Mit freundlichen Grüßen
Max S.
Sehr geehrter Herr S.,
als Grüne streiten wir seit vielen Jahren für eine progressive Cannabispolitik, die Gesundheits- und Jugendschutz in den Mittelpunkt stellt. Wir stehen für die kontrollierte Freigabe von Cannabis. Deutschland kann sich am Beispiel von Kanada orientieren, wie eine umfassende Legalisierung gelingen kann. Erwachsene sollen Cannabis in Fachgeschäften erhalten können. Die Bundesregierung hat aufgrund EU-rechtlicher Bedenken zunächst ein Zwei-Säulen-Modell vorgeschlagen.
Die zweite Säule ist wichtig, um auch für Gelegenheitskonsumierende das Gesundheitsrisiko zu minimieren und Alternativen zum Schwarzmarkt zu schaffen. Viele Regionen haben bereits Interesse signalisiert, Modellprojekte durchzuführen. Dafür sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen festgelegt werden. Leider hat das Bundesgesundheitsministerium mit Minister Karl Lauterbach nur einen Gesetzentwurf angekündigt, aber keinen vorgelegt.
Die Prohibition von Cannabis ist gescheitert. sehen Sie dazu auch meine Rede im Bundestag vom 15.11.24: https://dbtg.tv/cvid/7618311
Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Kappert-Gonther