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Kirsten Kappert-Gonther
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Frage von Reinhard G. •

Frage an Kirsten Kappert-Gonther von Reinhard G. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Kappert-Gonther,

ich habe kürzlich in verschiedenen Medien gelesen, das die Corona-Impfstoffe die Geimpften vor schweren Krankheits-Verläufen schützen. Aber die Geimpften könnten trotzdem (leicht) erkranken – und andere mit Corona infizieren.

https://www.mdr.de/brisant/corona-impfung-ansteckend-100.html

https://www.mdr.de/brisant/quarantaene-impfung-100.html

https://www.swr.de/wissen/ansteckend-trotz-corona-impfung-forschung-100.html

Es gibt ja vermehrt neue Virusvarianten, gegen die einige Impfstoffe nicht so gut wirken sollen. Könnten sich diese möglicherweise bei Geimpften weiterentwickeln (eventuell auch noch mutieren) und dann weitergegeben werden? Es gab ja schon im letzten Jahr die Warnung, dass es Menschen gäbe, die ohne Symptome den Virus übertragen. (Sogenannte „Superspreader“)

Ich wäre wohl der Letzte, der dafür wäre, Bürger ihre Freiheitsrechte vorzuenthalten. Trotzdem habe ich folgende Fragen: Auf welcher wissenschaftlicher Grundlage beruht es, wenn die Regierung jetzt Geimpften mehr Rechte einräumen will, als nicht Geimpften? Steht das nicht im Widerspruch zu bisherigen Aussagen? Sollten nicht verfassungsrechtlich bedenkliche Maßnahmen mit zweifelhafter Wirksamkeit, wie beispielsweise nächtliche Ausgangssperren, für alle Bürger zurückgenommen werden?

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Großmann,

vielen Dank für Ihre Frage. Nach Impfungen können sich nach aktuellem Wissensstand nur noch fünf bis zwanzig Prozent der geimpften Personen weiterhin mit Sars-CoV-2 anstecken, sie bilden weniger Viren und stecken, falls sie sich trotzdem infizieren, andere seltener an.
Kontakte unter vollständig Geimpften können damit sehr sicher (sicherer als bei Vorliegen eines negativen Testergebnisses) stattfinden. Es geht um Grundrechte, und wenn diese eingeschränkt werden müssen für den Gesundheitsschutz aller, dann braucht es dafür eine gute Begründung. In Pflegeheimen beispielsweise, wo Bewohner*innen und Pflegekräfte geimpft sind, muss gemeinsames Essen wieder möglich sein.
Noch ist die dritte Welle nicht gebrochen und die Intensivstationen arbeiten weiter an den Kapazitätsgrenzen. Zudem sind erst acht Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Dort, wo Geimpfte und Ungeimpfte aufeinandertreffen, besteht die Gefahr der Entstehung neuer, resistenter Mutationen.
Deswegen muss der Infektionsschutz weiter sehr ernstgenommen werden, solange die Inzidenzen weiter hoch sind. Insbesondere Kinder und Jugendliche dürfen dabei nicht vergessen werden, denn für sie steht bisher keine Impfung zur Verfügung und sie tragen daher ein großes Risiko.
Es ist entscheidend, dass jetzt alle schnell ein Impfangebot erhalten und das Impfen leicht zugänglich wird, durch Betriebsärzt*innen am Arbeitsplatz, durch mobile Impfteams, gezielt da, wo viele Menschen eng zusammenleben. Meine Rede zu der Aufhebung von Infektionsschutzmaßnahmen für Geimpfte bei gleichzeitig weiterhin notwendigem Infektionsschutz können Sie hier sehen: https://dbtg.tv/fvid/7519719

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Kirsten Kappert-Gonther

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