Warum ist das neue Tierschutzgesetz kein Gesetz, dass die Tiere wriklich schützt?
Sehr geehrte Frau Vieregge,
ich vermisse schmerzlich Tierschutzregelungen im neuen Tierschutzgesetz.
Wieso werden folgende Probleme nicht annähernd ausreichend bedacht?
Langstrecken-Tiertransporte in Länder außerhalb der EU
Amputationen, um Tiere an landwirtschaftliche Haltungssysteme anzupassen
Jegliche Form der Anbindehaltung, darunter auch die saisonale Anbindehaltung von Rindern und die Anbindehaltung von Greifvögeln
Privathaltung exotischer Wildtiere wie Affen, Tiger und Reptilien als „Haustiere“
Wildtierarten im Zirkus – und dies ohne Einzelfall-Schlupfloch
Verkauf von Welpen und anderer Tiere über Online-Plattformen. Die Tierheime sind voll!
Qualzuchten in der Landwirtschaft und im Heimtierbereich
Ich bin sehr enttäuscht und bitte Sie sich für diese Punkte zu engagieren, damit dieses Leid endlich aufhört.
Herzlichen Dank
Andrea I.
Sehr geehrte Frau I.,
vielen Dank für Ihr Schreiben und Ihren Einsatz für das Wohl der Tiere. Der Bundesrat hat am 5. Juli 2024 eine umfassende Stellungnahme und Änderungsvorschläge zum Tierschutzgesetz an die Bundesregierung übermittelt. Als nächstes befasst sich die Bundesregierung mit der Stellungnahme des Bundesrates. Sie leitet im Anschluss den Gesetzentwurf zusammen mit ihrer Antwort auf die Stellungnahme des Bundesrates an den Bundestag weiter. Dies gilt es abzuwarten.
Aus Sicht der CDU/CSU hat Deutschland eines der besten Tierschutzgesetze der Welt. Tierschutzthemen müssen wir noch stärker im Einklang mit unseren europäischen Nachbarn harmonisieren. Die Standards unserer Nutztierhaltung, Bedingungen für Tiertransporte, Heimtierhandel oder der illegale Welpenhandel lassen sich nur gemeinschaftlich in der EU wirksam regeln. Die aktuell noch von der Bundesregierung vorgesehenen Änderungen haben aber insbesondere spürbare einseitige negative Folgen für die heimische Landwirtschaft in Deutschland. Deutlich mehr Bürokratie und höhere Kosten für die Tierhalter. In der Folge wird unsere landwirtschaftliche Erzeugung weiter ins Ausland ausgelagert. Das ist weder im Sinne unserer Landwirtschaft noch des Tierschutzes.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Vieregge MdB