Frage an Kerstin Schreyer von Simon S. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Schumann,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich Ihnen gerne etwas ausführlicher beantworten möchte.

Ich denke, jeder Politiker möchte gerne sagen: ich bin gegen Atomkraft. Nur so einfach wird’s wohl nicht sein, wenn man ehrlich antwortet.

Leichter ist die Beantwortung Ihrer Frage: Sind Sie gegen den Bau neuer Atomkraftwerke. Da kann ich dann doch gut sagen: ja, das bin ich. Ich möchte die dahinter liegende Frage aber gerne näher beleuchten.

Wir alle wünschen uns, dass wir die Atomkraft nicht mehr brauchen und durch erneuerbare/regenerative Energien Deutschland versorgen können. Doch leider sind wir in der Entwicklung noch nicht so weit. Bayern ist bundesweit spitze im Bereich der regenerativen Energien. Es zeigt sich, dass es richtig war bereits 1970 in Bayern das erste Deutsche Umweltministerium zu gründen. Hier wird viel Geld in Forschung investiert, um möglichst alle Alternativen auszuloten und einzusetzen. Ein Ergebnis ist sicher die Nutzung von Wasserkraft, um nur einen Bereich anzutippen. Bayern war also auch in diesem Bereich unter Führung der CSU fortschrittlich.

Ehrlich gesagt graut mir die Vorstellung, wir müssten aus unsicheren Atomkraftwerken uns versorgen lassen, weil wir unsere doch recht sicheren abgestellt hätten. In so fern: ja, ich bin für die Nutzung unserer Atomkraftwerke, solange wir keine ausreichende Alternative haben. Bevor ich aus Russland Atomstrom beziehe, verlängere ich lieber bei uns die Laufzeiten. Ich denke, wir sollten uns bei dieser Frage frei machen von Ideologien, sondern pragmatisch ansehen, wie wir möglichst viele Alternativen einsetzen können. Ergänzend werden wir wohl auch in Zukunft auf den Atomstrom nicht verzichten können, wenn wir nicht auf Sicherheitsfaktoren verzichten wollen. Mir ist lieber, wir bekommen unseren Strom aus Deutschland, als aus irgendwelchen Ostländern, deren Atomkraftwerke in keinster Weise mit den Sicherheitsstandarts der unseren vergleichbar sind.

Mit freundlichen Grüßen, Ihre

Kerstin Schreyer-Stäblein