Frage an Kerstin Mock-Hofeditz von Olaf W. bezüglich Bildung und Erziehung
Ich möchte wissen welche Schulform von Ihnen angestrebt wird in SH.
mfg
O.Wiese
Moin Herr Wiese,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die Politik hat den Schulen im Land in den letzten Jahren viele tief greifende Veränderungen zugemutet. Trotzdem muss sich in den Schulen noch viel bewegen. Aber wir wollen keine Schulreform von oben herab, sondern einen Runden Tisch mit allen Beteiligten, der zu einer parteiübergreifende Lösung für mindestens zehn Jahre kommt.
Als GRÜNE stehen wir weiterhin für das Ziel des gemeinsamen Lernens. Dies kann an Gemeinschaftsschulen am besten gewährleistet werden. Gemeinsames Lernen ist für viele Schulen neu. Sie brauchen Unterstützung bei der Umsetzung und Weiterentwicklung. Die jetzigen Regionalschulen sollen nicht auf Knopfdruck umgewandelt werden. Schulträger und Kollegien brauchen Zeit zur Umwandlung und Unterstützung.
Wir wollen ein Zwei-Säulen-Modell mit einem Gymnasium mit einem Abitur nach acht, die Gemeinschaftsschule mit einem Weg zum Abitur nach neun Jahren - das ist transparent und bundesweit üblich. Das Turbo-Abi wollen wir stressfreier gestalten, Vorschläge gibt es genug. Die Gymnasien, die sich für G9 entscheiden haben, wie bei uns in Sankt Peterm in Niebüll und auch auf Föhr, können diesen Weg weiter gehen. Gleichzeitig wollen wir die Möglichkeiten, an Gemeinschaftsschulen und den beruflichen Gymnasien in neun Jahren Abitur zu machen, ausbauen.
Die Profiloberstufe in ihrer jetzigen Form kritisieren wir - in einer Gesellschaft, die sich immer weiter ausdifferenziert, braucht es keinen einheitlichen Lernkanon für alle bis zum Abitur. Wichtiger ist, dass die AbiturientInnen gelernt haben, sich eigenständig in Fachgebiete einzuarbeiten und Probleme zu lösen. Deshalb werden wir alles dafür tun, um in der Oberstufe mehr Wahlfreiheit zu ermöglichen
Ich hoffe, Ihnen damit Ihre Frage beantwortet zu haben.
Herzliche Grüße
Kerstin Mock-Hofeditz