Kerstin Griese MdB
Kerstin Griese
SPD
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Frage von Friedrich S. •

Frage an Kerstin Griese von Friedrich S. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Griese,
jetzt ist sie da, die neue Düsseldorfer Tabelle, die ab 01.01.2008 gilt.
Und wieder einmal sind die Unterhaltspflichigen die A... zum Zahlen.
Ein Unterhaltspflichtiger mit 2000 Euro netto und zwei Kindern in den ersten beiden Altersstufen, der bisher 456 Euro zahlte, berappt jetzt monatlich 508 Euro. Im Jahr 2000 hätte jemand mit rund 2000 Euro (4000 DM) Einkommen rund 390 Euro Unterhalt zahlen müssen. Eine Unterhaltssteigerung bei gleichem Einkommen von mehr als 30 %.
Dann kommen zum Unterhalt noch erhebliche Fahrtkosten an den Besuchswochenenden und sonstige Kinderkosten.
Der Unterhaltspflichtige zahlt genausoviel Einkommenssteuern wie ein Kinderloser. Er verbringt seinen Urlaub und viele Wochenenden mit der Betreuung der Kinder und bringt über die Jahre Hunderttausende von Euros für seine Kinder auf.
Und dann zahlen seine Kinder die Rente der Kinderlosen.
Bereits heute werden laut Bundeshaushalt rund 77 Milliarden in die Rentenkasse gebuttert, damit "Generationen-Schmarotzer", die mehr Rente erhalten, als die eigenen Nachkommen einzahlen, wie die Maden im Speck leben können.
Welches Spiel wird hier getrieben?
Mit freundlichen Grüßen
Friedrich Spatz

Kerstin Griese MdB
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Spatz,

von den heute gezahlten gesetzlichen Renten kann man nicht wie die „Made im Speck“ leben. Zwar ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, die Altersarmut erheblich einzudämmen. Von den paradiesischen Zuständen, die sie vermuten, sind wir jedoch weit entfernt. Zumal die Rentenentwicklung in der Zukunft gar nicht so rosig aussieht. Um künftig seinen Lebensstandard zu sichern, wird man um eine private Vorsorge nicht mehr herumkommen. Genau deshalb ist die „Riester-Rente“ ein derart großer Erfolg. Sie wird staatlich gefördert, und zwar in erster Linie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Kindern. Ich finde es richtig, dass an dieser Stelle Familien eine besondere Förderung erhalten.

Die steuerfinanzierten Bundeszuschüsse in die Rentenkasse zielen nicht – wie sie vermuten – in erster Linie auf kinderlose Rentnerinnen und Rentner. Ganz im Gegenteil. Damit werden nämlich insbesondere die beitragsfreien Kindererziehungszeiten abgedeckt.

Insgesamt setze ich mich dafür ein, dass sich Staat und Gesellschaft mehr für Kinder engagieren, die Kindererziehungszeiten in der Rentenversicherung sind dafür ein Beispiel. Mindestens genauso wichtig sind aber auch Investitionen in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder, das neue Elterngeld und die steuerliche Absetzbarkeit von erwerbsbedingten Kinderbetreuungskosten. Ich finde es ein deutliches Zeichen, dass der Etat des Familienministeriums – im Unterschied zu nahezu allen anderen Ministerien – einen stetigen Anstieg zu verzeichnen hat.

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Griese

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