Frage an Kerstin Griese von Andreas L. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Griese,
ich lese gerade das Buch von Prof. Gerhard Amendt "Höllenhunde und Himmelwesen". In diesem Buch wird die Behauptung aufgestellt, dass Sie die Urheberin des Satzes "Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden" seien. Nun meine Frage: ist diese Behauptung wahr und falls ja, stehen Sie noch zu diesem Satz? Da ich ein Mann bin, müsste ich nach diesem Statement unmenschlich sein. Würden Sie denn auch den Satz: "Wer eine menschliche Gesellschaft will, muss die weibliche verhindern" unterstützen ?
Diese Frage ist nich polemisch, sondern ernst gemeint. Ich bin seit 30 Jahren SPD-Wähler und mir ist die Anmaßung dieses Satzes, der ja auch im Grundsatzprogramm der SPD steht, erst jetzt wirklich zu Bewußtsein gekommen.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort
Andreas Lange
Sehr geehrter Herr Lange,
das Buch „Höllenhunde und Himmelwesen“ kenne ich nicht. Tatsache ist jedoch, dass ich sicherlich nicht die Urheberin des im Hamburger Programm enthaltenen Satzes „Wer eine menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden“ bin. Sondern ich habe mich ausdrücklich gegen diese Formulierung eingesetzt, was sie auch zwei Zeitungsartikeln entnehmen können:
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=in&dig=2007/10/30/a0061
http://www.sueddeutsche.de/politik/spd-geschlechterkrampf-1.297651
Sicherlich wird mit der Forderung nach einer „menschlichen Gesellschaft“ nicht behauptet, dass Männer unmenschlich seien. Allerdings erscheint mir das SPD-Grundsatzprogramm an dieser Stelle etwas altmodisch. Denn die Frauenbewegung hat über die Jahrzehnte viel erreicht. Junge Frauen haben längst nicht mehr das Gefühl, in einer ausschließlich männlichen geprägten Gesellschaft zu leben.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Griese