Frage an Kerstin Griese von Detlef S. bezüglich Soziale Sicherung
Warum wird für die steuerliche Besserstellung (Benachteiligung) von Ehrenamtlichen nichts getan? Ich kann nicht nachvollziehen, warum ein ehrenamtl.GF eines Vereins, der wenn auch nicht üppig bezahlt, steuerlich besser gestellt wird als ein "normaler Ehrenamtler". In Zeiten steigender Benzinpreise etc. kann ich z.B. steuerlich kein KM-Geld gegenüber dem FA geltend machen!Oder auch andere Auslagenerstattungen?Als Ehrenamtler wollen wir keine Bezahlung, aber doch aufgrund der steigenden Kosten einen kleinen Ausgleich. Ab und an werden bei Projekten KM-Gelder gezahlt aber auch nicht in dem Maße wie es erforderlich sind. Die Städte/Landkreise streichen zunehmend die Zuschüsse an Vereine, karikative Einrichtungen etc. Zweiter Punkt oder Frage wäre: Die Ehrensamtskarte ist eine gute Sache, aber warum erhält der Ehrenamtler diese nicht bereits nach einem halben Jahr befristet bis zur Beendigung seiner Ehrenamtstätigkeit? Auf diese Weise würde die Tätigkeit mehr gewürdigt und ich glaube es würden auch mehr Ehrenamtliche geben. Ich hoffe Sie nehmen sich dieses Themas an, oder vielleicht können Sie auch dem Kanzleraspiranten dieses Thema andienen.
MfG D.Schanz
Sehr geehrter Herr Schanz,
ihrem Wunsch, das Ehrenamt deutlicher zu fördern, kann ich uneingeschränkt zustimmen. Leider bleibt das von der CDU/CSU/FDP-Koalition unlängst beschlossene „Gemeinnützigkeitsentbürokratisierungsgesetz“ weit hinter dem zurück, was ich unter einer nachhaltigen Förderung des bürgerschaftlichen Engagements verstehe. Zwar hebt das Gesetz die „Übungsleiterpauschale“ wird von 2.100 Euro auf 2.400 Euro an, wovon vor allem Sporttrainer profitieren. Die Aufwandsentschädigungen für die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr, des THW und anderer Rettungsdienste bleiben jedoch außen vor, was ich für ungerechtfertigt halte. Insgesamt ist das von der schwarz-gelben Bundesregierung vorgelegte Gesetz mutlos und lässt viele Chancen aus. Den Entschließungsantrag der SPD-Fraktion, der eine Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingung für das bürgerschaftliche Engagement fordert, finden Sie unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/121/1712189.pdf .
Das freiwillige Engagement halte ich für ein sehr wichtiges Thema, um das ich mich kontinuierlich kümmere. Bereits 2008 habe ich das Forum Ehrenamt für Niederberg und Ratingen – http://kerstin-griese.de/forumehrenamt – initiiert, in dem mir Freiwillige aus meinem Wahlkreis wertvolle Hinweise geben. Die Möglichkeiten der Weiterentwicklung der Ehrenamtskarte werden in diesem Kreis ein Thema sein, wobei ich auch ihre Vorschläge ansprechen werde.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Griese