Frage an Kerstin Griese von Kevin F. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Griese,
in Ihrer Antwort an Frau Sonja Lebach bzgl. der Wehrpflicht äußern Sie sich wie folgt:
Eine "massiv fehlende Gleichstellung" könnten Sie nicht erkennen, da Frauen im Schnitt nach wie vor 23% weniger Lohn erhielten. Zudem führen Sie an, dass das freiwillige soziale Jahr größtenteils von Frauen absolviert werde (worin Sie offensichtlich einen gewissen Ausgleich sehen).
Letzteres ist wenig erstaunlich, da das FSJ maßgeblich als Ersatzangebot für den Pflichtdienst verstanden wird - und folglich von Männern nicht wahrgenommen wird, da diese mit dem Pflichtdienst bereits belastet sind. Ihre Argumentation dreht sich somit im Kreis, und die Gegenüberstellung von obligatorischen und freiwilligen Verpflichtungen ist überaus fragwürdig.
Zur Lohndifferenz zwischen Männern Frauen:
Abgesehen davon, dass besagte 23%-These äußerst umstritten ist - darauf wurde von anderen Fragestellern hier bereits hingewiesen - erschließt sich mir die Logik dieser Begründung nicht. Was hat dies mit der Wehrpflicht zu tun! Mir scheint, dass Sie sich dabei schlichter Totschlagargumentiererei bedienen, es sei denn, sie erkennen hier einen Zusammenhang, den ich nicht erkenne:
Inwieweit glauben Sie, kann die Wehrpflicht für Männer zur Beseitigung der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen beitragen?
Freundliche Grüße
Kevin Fuchs
Sehr geehrter Herr Fuchs,
Sie irren sich: die Tatsache der enormen Lohnunterschiede ist überhaupt nicht umstritten - da gibt es eindeutige und objektive Zahlen beispielsweise des Statistischen Bundesamtes. Umstritten sind die Ursachen dieser Lohnungleichheit und insbesondere die daraus entstehenden Konsequenzen.
Die Wehrpflicht trägt offensichtlich überhaupt nicht dazu bei, die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen zu verringern. Die These, dass die Wehrpflicht den beruflichen Werdegang von Männern so erheblich einschränkt, dass von einer "massiv fehlenden Gleichstellung" gesprochen werden kann, kann ich deswegen nicht teilen.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Griese