Frage an Kerstin Griese von Andrea K. bezüglich Soziale Sicherung
Liebe Kerstin,
am 18.5.09 antwortest Du Jenny Müller, die 50%ige Rentenerhöhung sei durch die Rentenverdoppelung 2008 erledigt.
Außerdem schreibst Du: "Ich setzte mich dafür ein, dass Behinderte in Deutschland nicht zu Bittstellern degradiert werden dürfen. Contergan-Geschädigte dürfen gegenüber anderen Menschen, die mit einer Behinderung leben müssen, nicht benachteiligt werden."
Vor dem Hintergrund,
- dass Du von mir fortlaufend und ausführlich über die nicht ausreichende Rente informiert
wurdest
- dass Du studierte Historikerin bist und sowohl über die korrupten Geschehnisse in den 70er
Jahren als auch über das jahrelange Ignorieren, ja Totschweigen der Betroffenen seitens
der Bundesregierung, die sich ja selber per Gesetz für zuständig erklärt hat, genau
Bescheid weißt
- dass Du detaillierte Informationen über die Bedarfe der Betroffenen seitens des brit.
Thalidomide Trust sowie anderer Staaten vorliegen hast
- dass Du genau weisst, dass alle anderen Opferentschädigungen (HIV, OEG, BVG),
erst Recht die zivilrechtlich erstritten, aber auch die der Conterganopfer in anderen
deutschen Contergangeschädigten (im Land des Schädigers !!!)
- dass Du bis heute jedes persönliche Gespräch mit Betroffenen, auch mit mir gemieden hast
möchte ich gerne konkret und im Detail wissen, was genau Du damit meinst, dass Du Dich dafür einsetzen willst, dass
1) "Behinderte in Deutschland nicht zu Bittstellern degradiert werden dürfen".
2) "Contergan-Geschädigte dürfen gegenüber anderen Menschen, die mit einer
Behinderung leben müssen, nicht benachteiligt werden"
und :
3) wann die Contergangeschädigten mit der Umsetzung der o.g. Ziele rechnen können.
MIt freundlichen Grüßen,
Andrea Kornak
SPD-Mitglied und Kreistagsmitglied im Kreis Mettmann
(Kerstin Griese ist SPD-Kreisvorsitzende und lebt ca. 200m von mir entfernt)
Liebe Andrea Kornak,
deine Vorwürfe entbehren jeglicher Grundlage. Ich habe in den letzten Monaten eine Vielzahl an Gesprächen mit den Betroffenen geführt, zuletzt anlässlich der Anhörung des Bundestagsfamilienausschusses am 4. Mai dieses Jahres.
Wir haben in den letzten zwei Jahren mehr für die Betroffenen erreicht, als in den 40 Jahren zuvor. Daran habe ich als Ausschussvorsitzende mitgewirkt und über die Fraktionsgrenzen hinweg sind diese Verbesserungen im Bundestag breit unterstützt worden. Die wesentlichen Punkte habe ich hier schon einmal dargestellt:
http://www.abgeordnetenwatch.de/kerstin_griese-650-5497--f179511.html .
Besonders wichtig dabei: Die Ausschlussfrist für Anträge von Betroffenen an die Conterganstiftung ist aufgehoben worden. Das heißt, dass alle Contergangeschädigten einen Antrag auf finanzielle Unterstützung stellen können.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Griese