Frage an Kerstin Celina von Hartmut K. bezüglich Finanzen
Was halten Sie von einem Vollgeld-System, bei dem nur die Zentralbanken Geld schöpfen können?
Und wieso tut sich diesbezüglich nichts?
An den Finanzmärkten sind zehn Jahre nach der Lehman-Pleite und den massiven Verwerfungen für den Finanzmarkt keine ausreichenden Maßnahmen getroffen worden, um ein dauerhaft stabiles und nachhaltiges Finanzsystem zu entwickeln. Im Gegenteil: Steuerbetrug, z.B. durch Cum-Ex Geschäfte, gibt es auf den global vernetzten Finanzmärkten zuhauf. Auch die Schuldenkrise ist nicht dauerhaft gebannt. Trotzdem gilt: Ein Vollgeldsystem ist nicht der richtige Weg, diesen Herausforderungen zu begegnen, denn die damit einhergehende Machtkonzentration an den Zentralbanken oder einer zentralen staatlichen Stelle macht diese Schlüsselposition anfällig für politischen Einfluss, gerade im Hinblick darauf, dass immer mehr extreme politische Gruppierungen an die Macht kommen und freie Entscheidungen und freie Berichterstattungen immer häufiger angreifen und untergraben (wollen). Für Deutschland und für Europa halte ich es für notwendig, gemeinsam eine starke Währung auszugeben, diese gegen Angriffe zu verteidigen und Regulierungen für die Finanzmärkte zu installieren, die zu mehr Transparenz und weniger Spekulation führen und das Vertrauen in die gemeinsame Währung stärken. Letztendlich ist es das Vertrauen in eine Währung und deren Ausgabestelle/n, die den Ausschlag für deren Stabilität gibt. Der Euro gilt als Weltwährung, das Vertrauen in diese Währung gilt es zu erhalten. Nationale Alleingänge in der Wirtschafts- und Währungspolitik lehne ich ab, erwarte aber von unserer Regierung, gemeinsam mit den anderen europäischen Staaten die Regeln für eine klare, transparente bürgerfreundliche Geld- und Finanzmarktpolitik zu definieren und umzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Celina