Darf zum nächsten Kiliani Fest das Layla Lied gespielt werden und würden sie mittanzen?

Sehr geehrte Frau S.,

die Debatte um das "Layla" Lied beginnt ja eigentlich schon früher, mit der Petition gegen das "Donaulied" 2020 in seiner ursprünglichen Version. Mehr als 36.000 Menschen hatten unterschrieben, um zu darauf aufmerksam zu machen, dass ein Lied, in dem eine Vergewaltigung mit dem Satz „Ich machte mich über die Schlafende her“ nicht mehr zeitgemäß ist, in einer Zeit, in der viele Frauen Opfer von männlicher Gewalt werden und in einer Zeit, in der die Gesellschaft sich bemüht, dem Schutzbedürfnis von Frauen nachzukommen, durch Gesetzgebung, Rücksicht in Justizverfahren, durch den Bau von Frauenhäusern, durch Ansprechpartner*innen auf grossen, öffentlichen Veranstaltungen, etc. Ich finde es richtig, dass alles getan wird, um klar zu machen, dass Frauen selbstverständlich nicht im Schlaf "übermannt" werden dürfen. Wenn ich das richtig im Kopf habe, singt der bekannte Mickie Krause statt der strittigen Liedzeile „Da wachte sie auf und sie sagte ‚Komm her!‘". Den Text so zu verändern, finde ich sinnvoll und der Spaß beim Tanzen wird sicherlich nicht weniger, wenn nicht gemeinsam über eine Vergewaltigung gesungen wird.  
Nun zu "Layla": in Würzburg vereinbarte die Stadt Würzburg mit den Betreibern der Festzelte des Kiliani-Volksfestes, auf das Abspielen des Liedes zu verzichten. Was dieses Jahr gilt, wird man sehen, das müssen die Festzeltbetreiber und die Stadt Würzburg ausmachen. 
Nun zu der Frage, ob ich mittanzen würde: nein, das ist auch gar nicht mein Musikstil. Ich bin mehr der Typ "Oldies, but goodies". Und noch lieber als ins Kilianizelt gehe ich ins Theater, z. B. letzte Woche in "Ellen Babic" im Chambinzky Hafentheater in Würzburg, wo es genau um die in Ihrer Frage mitangesprochenen Themen Sexismus, Dominanz, Vorurteile u.v.m. geht. Mich hat dieses Theaterstück mit phänomenal guten Schauspieler*innen sehr beeindruckt, und wahrscheinlich gehe ich noch einmal in das Stück? Möchten Sie mitkommen? Dann lade ich Sie ein. 
Herzliche Grüße,  

Kerstin Celina