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Kerstin Bednarsky
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Frage von Uta B. •

Frage an Kerstin Bednarsky von Uta B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Bednarsky,
Beim Studium ihrer Antworten zum Thema Wegzug unserer jungen Menschen zwecks Ausbildung kommt mir da eine Frage
unsere Tochter hatte das "Glück" eine Ausbildung als Einzelhandelskauffrau hier im Osten zu machen. Jedoch stellte sich sehr schnell heraus, dass das Unternehmen fast ausschließlich Lehrlinge beschäftigt und auch keinen Lehrling übernimmt-und das ganze aus Kostengründen.
Bei der Suche nach einer Arbeitsstelle wurde recht schnell klar-dass Unternehmen lieber einen "ungelernten" mit 20 Jahren und 20 Jahren Berufserfahrung einsetzen-sowie verheiratete Frauen auf 380€ Basis einstellen. So kann man im Handel vielfach Fachpersonal suchen,obwohl wir ausgebildetes Fachpersonal haben. So braucht man sich auch nicht wundern, wenn unsere Jugend abwandert.
Wie wollen Sie Anreize für Unternehmen schaffen auch qualifiziertes Fachpersonal mit entsprechendem Lohn/Gehalt einzustellen.

Uta Behnisch

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Behnisch,

wie ich aus Ihrer Frage entnehmen konnte, wohnen und leben Sie mit Ihrer Familie nicht im Land Brandenburg, sondern in Sachsen. Das heißt selbstverständlich nicht, dass der von Ihnen dargestellte Sachverhalt nicht auch in Brandenburg festzustellen ist. Jedes Unternehmen sollte darauf bedacht sein, gut qualifiziertes Fachpersonal/ Beschäftigte einzustellen, zu halten und zu qualifizieren. 20 Jahre alt und 20 Jahre Berufserfahrungen, das ist wie "wünsch dir was". Die gesunde Mischung aus jungen Leuten und erfahrenen Hasen sollte ein Team kennzeichnen. Ich denke, über die Vorteile sind wir uns einig. Es wird leider zu oft über Bedarf ausgebildet und die Übernahmechancen sind gleich Null. Auch der Niedriglohnsektor, worunter die von Ihnen erwähnten 380€ zählen, sind oft ein Mittel um den kurzfristigen Bedarf an Arbeitnehmern zu sichern. Zum Glück ist das ein Sachverhalt, den man nicht verallgemeinern kann. Ich sehe folgende Anreize für Brandenburger Unternehmen, um qualifiziertes Fachpersonal mit entsprechendem Lohn/Gehalt einzustellen. Vor allem müssen Instrumente geschaffen werden, die den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wirklich helfen. Die KMU, das Handwerk und die freien Berufe sind mit Abstand die Hauptträger der Beschäftigung in Brandenburg. Daher ist es erste wirtschaftspolitische Pflicht, diese kleinteilige Unternehmenslandschaft zu pflegen, zu fördern und für die Zukunft fit zu machen. In Krisenzeiten gilt dies umso mehr. Leider erfahren gerade die kleinen Betriebe oftmals keine wirklich praktikable Unterstützung. In der Vergangenheit hat sich die Landespolitik nicht selten und mit wenig Glück auf Großvorhaben gestürzt, während die Kleinen mit warmen Worten in Sonntagsreden abgespeist wurden. Das größte Problem der KMU in Brandenburg ist die schwache Eigenkapitalausstattung. Oftmals sind es nur kleine Summen, die fehlen, um sich die nötigen Kapazitäten für eine Auftragserteilung zu beschaffen, einen Zahlungsengpass zu überstehen oder einen Kredit abzusichern. In Regierungsverantwortung wird die LINKE aus Landesmitteln einen Fonds zur Mikrokreditfinanzierung aufstellen, der von Kleinbetrieben bzw. Gewerbetreibenden in Anspruch genommen werden kann, um Kredite von privaten Geldinstituten abzusichern. Der revolvierende Fonds wird eine Größenordnung von 20 Mio. € haben. Im Einzelfall sind Kredite in einer Höhe von bis zu 25.000,00 € möglich, ohne dass zusätzliche Sicherheiten erbracht werden müssen. Start up Kredite für die Kreativindustrie. Mit Hilfe von Mitteln aus Europäischen Strukturfonds (EFRE) wird ein revolvierender Fonds geschaffen, der innovativen Unternehmensideen durch Kreditbürgschaften den Start zur praktischen Umsetzung ermöglicht. Der Fonds ist auf ein Volumen von 40 Mio. € ausgelegt. Eine Begrenzung der Kredithöhe wird es nicht geben. Die Anträge werden durch unabhängige Fachgremien auf ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit geprüft. Die Fachkräftesicherung muss geplant und die Unternehmensnachfolge ausbgebaut werden.