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Kerstin Bednarsky
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Frage von Mario D. •

Frage an Kerstin Bednarsky von Mario D. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Bednarsky!
Seit Jahren gelingt es der Landesregierung nicht, die Abwanderung junger Menschen, insbesondere junger Frauen, zu stoppen. Unser Land verliert weiterhin sein wichtigstes Gut: seine Menschen. Was würden Sie tun, um den Wegzug endlich aufzuhalten? Kann man überhaupt etwas tun?
Ich beobachte Ihre Aktivitäten in unserem Kreis schon eine Weile und schätze Ihre Arbeit sehr. Vielleicht haben Sie ja doch Alternativen zu bieten?!
MfG M. Dannenberg

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Dannenberg,

danke für Ihre sehr interessante Fragestellung.
Diese Problematik des Wegzuges von jungen Menschen aus unserem Land, vorallem aus dem ländlichen Raum, jenseits des Speckgürtels um Berlin bewegt mich sehr, zumal ich als ausbildungspoltische Sprecherin, sehr oft damit konfrontiert werde. Ich selbst wohne in einer Gemeinde nahe Cottbus, in Teichland OT Maust. Wenn ich durch unser sehr schönes Dorf gehe, sehe ich hauptsächlich meinen Jahrgang und ältere. Die Jungen kommen nur dann, wenn sie ihre Familien besuchen oder unsere Dorffeste nutzen, um ihre Kumpels und Freunden zu treffen. Ansonsten sind sie in Berlin zum Studium oder lernen in München Einzelhandelskauffrau. Komme ich mit ihnen ins Gespräch und das mache ich oft, so erhalte ich die Antwort, ich habe hier nicht die Lehrstelle bekommen für die ich Interesse habe. Ich habe mich hundertfach beworben, ohne Erfolg und nun habe ich eine Lehrstelle in München. Ich lerne jetzt und komme vielleicht wieder zurück zur Familie. Mal sehen..
Diese Antwort hört man bestimmt vieler Orts.

Ein Patentrezept dafür, dass die Jugend, vorallem Frauen hier im Land Brandenburg bleiben, gibt es nicht. Ich empfehle ihnen, wenn ich gefragt werde, die Lehrstelle oder den Studienplatz in einem anderen Land anzunehmen, wenn sie hier nichst bekommen. Ich empfehle ihnen auch, ihre Chance dort zu nutzen einen Abschluss zu machen, Lebenserfahrungen und Berufserfahrungen zu sammeln. Oft ist es so, dass dann die jungen Leute einen Freund oder eine Freundin kennen lernen und vor Ort sesshaft werden. Sie sollten sich aber die Option offen lassen, um wieder zurück zu kommen. Meine Erfahrungen, vorallem was den Wegzug von jungen Frauen anbelangt ist, dass gerade Studienplätze, die Frauen interessieren, in Brandenburg nicht vorhanden sind. Zu technisch zu einseitig. Deshalb muss es in den nächsten Jahren noch besser gelingen, sowohl Ausbildungsplätze als auch Studienplätze passgenau an den Wünschen der jungen Leute und an den Zukunftsbranchen anzupassen und nicht umgekehrt, also nicht den Versuch unternehmen passgenaue Menschen zu formen.Wenn ein Ausbildungsplatz oder ein Studium den Neigungen und Interessen der jungen Leute entspricht, hat es auch den Vorteil, dass es nicht zu viele Abbrecher gibt und die Motivation vorhanden ist einen guten Abschluss zu erlagen. Dieser ist ja bekannterweise wieder eine der Voraussetzungen für eine Übernahme im Unternehmen.