Welches Schutzkonzept hat die Stadt Frankfurt für den Fall einer Bombadierung oder eines nuklearen Angriffs, und wo finde ich dieses? Wo finde ich die Lage der Schutzbunker in Frankfurt?
Bitte verweisen Sie mich nicht auf die allgemeine Seite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz. Dort finde ich keine Einzelheiten, welches Katastrophenschutzkonzept die Stadt Frankfurt mit ihrer besonderen Disposition für einen (nuklearen) Angriff hat.
Ich schreibe konkret als frankfurter Bürger.
Sehr geehrte Frau D.,
vielen Dank für Ihre Frage bzgl. eines Frankfurter Schutzkonzeptes im Falle einer Bombardierung oder eines nuklearen Angriffs.
Vorweg möchte ich Ihnen versichern, dass wir uns gerade in der aktuellen Situation besonders eng mit unseren internationalen Partnern abstimmen, um zu verhindern, dass unüberlegt gehandelt wird. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz wägt alle seine Entscheidungen vor dem Hintergrund ab, den aktuellen Ukrainekrieg nicht weiter eskalieren zu lassen. Wir wollen so sicherstellen, nicht unkontrolliert in einen Krieg hingezogen zu werden. Die Lage ist in der Tat sehr ernst, aber es gibt aktuell keinen Grund Angst vor einem Angriff auf Deutschland oder Frankfurt zu haben.
Aktuell befinden sich die ehemaligen Schutzräume bundesweit größtenteils in privater Hand, so auch in der Stadt Frankfurt. Mit dem Ende des Kalten Krieges änderte sich die Sicherheitslage. Gegen aktuelle Gefährdungen wie Klimawandel, Naturkatastrophen und Terrorismus bieten öffentliche Schutzräume keinen hinreichenden Schutz. Im Jahr 2007 beschloss daher der Bund im Einvernehmen mit den Ländern, das bisherige Konzept aufzugeben.
Zum Schutz vor dem Einsatz von Kriegswaffen empfiehlt das zuständige Bundesinnenministerium deshalb Zuflucht in U-Bahnstationen, Tiefgaragen (insbesondere im städtischen Raum) und Kellerräumen in Massivbauweisen zu suchen. Im Gegensatz zu den nicht-Instandgehaltenen Hochbunkern, bieten diese Zufluchtsorte durch ihre Lage, unterhalb der Erdoberfläche einen guten Grundschutz vor Explosionsdruckwellen, sehr gefährlichem Trümmer- und Splitterflug, herabfallenden Trümmern, sowie einen begrenzten Schutz vor radioaktiver Umgebungs-Strahlung (dieser Schutz erhöht sich, je massiver und dicker das Baumaterial/Erdreich, dass das Baumaterial umgibt ist).
Um im Katastrophenfall bestmöglich informiert zu sein, empfiehlt die Landesregierung die Installation der WarnApp „hessenWarn“. Zudem wird die Bundesnetzagentur mittels eines Katastrophenschutz-Alarmsystems via Mobilfunk (SMS) im Ernstfall über die aktuellen Empfehlungen des Bundesinnenministeriums informieren. Hier würden Sie dann auch Hinweise über Ihre nächsten Schutzräume erhalten.
Die aktuellen Schutzkonzepte unterliegen einer fortlaufenden Überprüfung. Eine akute Bedrohungslage besteht indes nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Kaweh Mansoori, MdB