Portrait von Kaweh Mansoori
Kaweh Mansoori
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Kaweh Mansoori zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Murat C. •

Was unternehmen Sie gegen induzierte Eltern-Kind-Entfremdung und dem damit einhergehenden psychischen Missbrauch von Trennungskindern durch einen Elternteil?

Sehr geehrter Herr Mansoori, Eltern-Kind-Entfremdung (EKE) ist kein Randthema, es prägt unsere Gesellschaft. Bei > 200.000 Trennungskindern pro Jahr verlieren mind. 70.000 den Kontakt zu einem Elternteil, weil deutsche Familiengerichte den Loyalitätskonflikt der Kinder und den Interessenkonflikt der Eltern schüren. Neben dem Kind trifft es den entfremdeten Elternteil (idR Vater), Oma, Opa, andere Familienangehörige, zerstört mindestens 300.000 Menschenleben JEDES JAHR. In einem Menschenleben sind das 20-30 Millionen. Ich selber habe seit 1 Jahr keinen Kontakt mehr zu meiner geliebten Tochter. Das Familiengericht hat maßgeblich dazu beigetragen, weil es seit 29 Monaten die einseitige Verschleppung des Verfahrens zulässt, die Existenz des psychischen Missbrauchs ignoriert, nachdem es zuvor das Wechselmodell verweigerte, weil EIN Elternteil dies ablehnt, um Unterhaltsansprüche nicht zu gefährden. Deutsche Gesetze schaffen hier Konflikte. EKE ist ein Verbrechen. Vielen Dank

Portrait von Kaweh Mansoori
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr C.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Erst vor wenigen Wochen habe ich mich mit einem Vertreter des lokalen und in meinem Wahlkreis ansässigen Vereins „Väteraufbruch für Kinder e.V.“ ausgetauscht. Insofern ist mir die von Ihnen geschilderte Problematik bekannt. Darüber hinaus habe ich mich mit der Petition „2023 IST SCHLUSS!“ des Aktionsbündnisses „Genug Tränen!“ ausführlich befasst.

Ich stimme den Verfasser:innen darin zu, dass es ein erster wichtiger Schritt sein muss, dass öffentliche Interesse auf die Problematik der Eltern-Kind-Entfremdung zu lenken, um daraus einen gesellschaftlichen Diskurs zu entwickeln. Auch Ihr Engagement, mich als Bundestagsabgeordneten darauf aufmerksam zu machen, zähle ich dazu und begrüße es. Ein weiterer Schritt sollte dann eine Informations- bzw. Fortbildungskampagne für alle zuständigen Ämter und Institutionen sein.

Gesetzgeberischen Maßnahmen würden meines Erachtens einer ausführlichen Diskussion bedürfen. Insbesondere die Thematik des psychischen Missbrauchs der Kinder, hier auf die Eltern-Kind-Entfremdung bezogen, ist ein sehr komplexes Themenfeld. Gerne sichere ich Ihnen zu, dass ich die passenden Fachpolitiker:innen aus meiner Fraktion auf das Thema hinweisen werde, wenngleich mit der aktuellen Bundesfamilienministerin und dem Justizminister die Zuständigkeiten auf Regierungsseite nicht bei der SPD liegen. 

Mit freundlichen Grüßen

Kaweh Mansoori, MdB