Die Coronapandemie und den Umgang der Politik damit sollte aufgearbeitet werden. Wie ist Ihre Position in dieser Thematik bzw. welche Form der Aufarbeitung halten Sie aus welchen Gründen für geeignet?

Sehr geehrter Herr P.,
Vielen Dank für Ihre Frage. Allein Deutschland musste mehr als 180.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Covid19-Virus beklagen. Auch die Zahl der Menschen, die bis heute an den Spätfolgen einer Infektion leidet, ist gewaltig. Hier müssen Projekte zur Ursachen- und Versorgungsforschung ausreichend finanziert und vorangetrieben werden. Betroffene wurden oft stigmatisiert – wir wollen eine bestmögliche Versorgung nach dem Stand
der wissenschaftlichen Erkenntnisse ermöglichen.
Die Folgen, auch von Schutzmaßnahmen wie etwa die Schulschließungen haben gesundheitliche und soziale Folgen, die bis heute nur unzureichend adressiert wurden.
Es ist daher sehr ärgerlich, dass es in dieser Wahlperiode nicht mehr zu einer Einberufung eines Bürgerrates oder einer Enquetekommission gekommen ist, um Lehren aus der Covid19-Pandemie zu ziehen. Meine Fraktion war offen für verschiedene Formate. Einen Untersuchungsausschuss halten wir hingegen für das falsche Instrument. Es geht uns darum, für die Zukunft zu lernen und nicht darum, damalige politische Entscheidungsträger an den Pranger zu stellen.
Drängende Fragen wären zum Beispiel: Wie kann sich Deutschland besser auf künftige Pandemien vorbereiten? Sollten Arzneimittel oder Medizinprodukte vorab beschafft werden und wenn ja, welche und durch wen?
Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass eine Enquete oder ein Bürgerrat mit der Aufarbeitung beauftragt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Uhlig