Wie stehen Sie zu einer atomaren Bewaffnung Deutschlands oder auch Europas im Hinblick auf ein infragestellen der nuklearen Teilhabe durch Trump?

Sehr geehrter Herr B.,
herzlichen Dank für Ihre Nachricht zur nuklearen Bewaffnung und Teilhabe.
Für uns von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist klar: Ein Russland, das einen verbrecherischen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, kann kein Partner sein und ist eine reale Bedrohung für Europa. Wegen der Hinwendung der USA in den Indopazifik und wegen starker isolationistischer Kräfte in den USA müssen die europäischen Staaten künftig mehr Verantwortung in der NATO tragen und die eigenen militärischen Fähigkeiten ausbauen. Unser Ziel ist eine Sicherheits- und Verteidigungsgemeinschaft. Die nationalen Streitkräfte sollen in einer starken europäischen Verteidigungsunion enger zusammenarbeiten. Auch die nukleare Teilhabe als wichtiges Element der nuklearen Abschreckung soll zusammen mit unseren europäischen Partnern wie Frankreich und dem Vereinigten Königreich im Rahmen der NATO weiterentwickelt werden.
Solange es Staaten mit Atomwaffen gibt, die unsere Wertegemeinschaft aktiv herausfordern, braucht Europa weiterhin einen nuklearen Schutzschirm und die freien Demokratien müssen für eine wirksame Abschreckung ebenfalls über Atomwaffen zu ihrer Verteidigung verfügen. Deshalb bleibt die Beteiligung Deutschlands und anderer europäischen Staaten an der nuklearen Teilhabe im Rahmen der NATO ein wichtiger Bestandteil einer glaubwürdigen Abschreckung im Bündnis. Deutschland und unsere europäischen Verbündeten müssen sich auch künftig entschlossen zur nuklearen Teilhabe innerhalb der NATO bekennen und die notwendigen Mittel dafür bereitstellen.
Herzliche Grüße
Katrin Staffler