1. Warum haben Sie das Transparenzabkommen nicht unterzeichnet? 2. Was bewegt Sie zu der Aussage, dass die Tierhaltung in Deutschland zu den "besten der Welt" gehören würde?
Guten Tag Frau Staffler,
1. Sie haben das von abgeordnetenwatch initiierte Transparenzabkommen nicht unterzeichnet (Stand 09.09.2021).
https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/katrin-staffler
Warum?
2. Im Kandidatencheck behaupten Sie, dass unsere Tierhaltung zu den "besten der Welt" gehören würde.
Eine gegenteilige Meinung:
"Obwohl viel von Tierschutz gesprochen wird und seit 2002 Tierschutz sogar als Staatsziel im Grundgesetzt steht, ist Tierquälerei in der deutschen Landwirtschaft an der Tagesordnung. Das Grundproblem ist, dass versucht wird, die Tiere mit aller Kraft an möglichst billige Haltungssysteme anzupassen, anstatt umgekehrt Haltungssysteme zu schaffen, die den Tieren entsprechen."
Für ausgewachsene Schweine sind z.B. 0,75m² Platz pro Schwein vorgeschrieben, durch Enge und Langeweile werden sie psychisch krank.
Wie passt diese Aussage zu Ihrer Aussage?
Sehr geehrter Herr Schüller,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht, die ich über abgeordnetenwatch.de erhalten habe.
Beim Thema Tierwohl gebe ich Ihnen Recht. Wir müssen Tiere als unsere Mitgeschöpfe schützen und anständig mit ihnen umgehen, unabhängig davon, ob es sich dabei um unsere Haustiere, landwirtschaftliche Nutztiere oder um Wildtiere handelt. Nur so verbessern wir kontinuierlich den Tierschutz. Dazu gehört auch, dass Tierquäler zu Recht mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden. Zukünftig wollen wir die Länder noch weiter darin unterstützen, ihre Kontrollen zu verbessern.
Darüber hinaus wollen wir in Zukunft Innovationen und Investitionen in das Tierwohl noch stärker fördern. Das Tierwohl in der Tierhaltung können wir nur verbessern, indem wir ein Tierwohlstall-Förderungsgesetz erlassen, emissionsarme Modellställe entwickeln und unsere Landwirte beim Umbau der Nutztierhaltung auf Grundlage der Empfehlungen der Borchert-Kommission unterstützen. Mehr Tierwohl erreichen wir auch, indem wir mit einem Bestandsschutz von 15 Jahren bei neuen Stallbauinvestitionen für Verlässlichkeit und Sicherheit sorgen.
Mir ist bewusst, dass auch die Berliner Politik in den letzten Monaten nicht positiv dazu beigetragen hat, das Vertrauen in die Politik zu stärken. Sie können aber sicher sein, dass ich zusammen mit vielen Kolleginnen und Kollegen intensiv daran arbeite, hier in Zukunft besser zu werden. Ich halte nichts davon, konkrete Maßnahmen nur anzukündigen. Der beste Weg zu mehr Transparenz ist doch, die Umsetzung von konkreten Verbesserung direkt anzugehen. Mit dem Gesetz zur Änderung des Abgeordnetengesetzes – Verbesserung der Transparenzregeln für die Mitglieder des Deutschen Bundestages sind wir schon einen großen und unmittelbaren Schritt in die richtige Richtung gegangen.
Herzliche Grüße
Katrin Staffler
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Katrin Staffler
Mitglied des Deutschen Bundestages
Abgeordnete des Wahlkreises Fürstenfeldbruck/Dachau
Deutscher Bundestag
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