Hallo Frau Schmidberger, was gedenken Sie gegen die ausufernde Altersarmut zu tun ?
Dass Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, in einem reichen Land wie Deutschland, in Armut leben, ist ein Skandal.

Hallo Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich stimme Ihnen vollkommen zu, dass es ein Skandal ist, dass Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, im Alter in Armut leben müssen.
Auch in Berlin betrifft dies immer mehr Menschen. Zudem ist der Anteil an Berliner*innen die mit 67 Jahren noch erwerbstätig sind, was oft auf die finanzielle Notwendigkeit hindeutet, ist im deutschlandweiten Vergleich hoch.
Gemeinsam mit meiner Partei setze ich mich für folgende Maßnahmen ein, um Altersarmut wirksam zu bekämpfen:
- Stärkung der gesetzlichen Rente und Einführung einer Garantierente: Wir streben an, das Rentenniveau bei mindestens 48 % zu stabilisieren und langfristig alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, denn auch starke Schultern müssen mehr beitragen. Für alle Menschen, die mehr als 30 Jahre eingezahlt haben, wollen wir zudem eine bedarfsgerechte Garantierente ohne weitere Beantragung, das wäre der zentrale Schritt, um Altersarmut zu bekämpfen!
- Einführung eines Bürger*innenfonds: Durch die Schaffung eines Bürger*innenfonds möchten wir eine zusätzliche kapitalgedeckte Altersvorsorge etablieren, die nachhaltig investiert und insbesondere Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen zugutekommt.
- Förderung der betrieblichen Altersvorsorge: Wir wollen den Zugang zur betrieblichen Altersvorsorge erleichtern und ausbauen, damit mehr Menschen von zusätzlichen Absicherungen im Alter profitieren können.
- Bekämpfung von Altersdiskriminierung: Es ist unerlässlich, dass ältere Menschen gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben und nicht aufgrund ihres Alters benachteiligt werden.
Immer wieder berichten mir ältere Menschen, dass sie sich ihre Miete nicht mehr leisten können und dass sie nach Kündigungen aufgrund von Eigenbedarf keine bezahlbare Wohnung mehr in ihrem Lebensumfeld bzw. Kiez finden können. Auch die Schaffung von mehr bezahlbaren Wohnraum, der zudem barrierefrei und altersgerecht ist, die Erhöhung von Mietzuschüssen sowie ein stärkerer Schutz von vor Verdrängung bedrohten Mieter*innen sind deswegen wirksame Maßnahmen gegen Altersarmut, die mir als Mietenpolitikerin besonders wichtig sind. Ein neuer, vom Bund eingeführter Mietendeckel, der die Mieten für fünf Jahre mindestens einfriert, würde auch vielen Menschen helfen, ebenso wie das Verbot von Eigenbedarfskündigungen bei älteren Menschen.
Herzliche Grüße
Katrin Schmidberger