Frage an Katrin Göring-Eckardt von Johann K. bezüglich Umwelt
Hallo Frau Göring-Eckardt
in Österreich und anderen Ländern wurden vorbildlich Silvesterfeuerwerke verboten. Zumindest dürfen es dort die Städte selbst entscheiden.
Das Thema wurde leider nur sehr kurz Anfang 2018 aufgegriffen und auch leider nur im Radio (B5). In Zeitungen liesst man dann Artikel wie toll das Feuerwerk war. Ein Foto vom Olympiaturm (wie jedes Jahr, man könnte jedes Jahr das selbe Foto verwenden...) und ein paar Zeilen dazu....sinnloser gehts ja nicht mehr. Hauptsache der Leser glaubt, dieses kriegsartige Schauspiel sei "normal".
Ist es aber nicht. Es ist für Mensch und Tier höchst gefährlich und ein Zusatz zu unseren schon alltäglichen Abgasproblemen. Und die Silvester wegfahren und meinen, wenn sie dann nach Hause kommen, sei die Luft rein, irren sich gewaltig. Der Dreck weht hier Wochen um die Häuser !
Frage:
Wieso kommt es zu keinem Antrag und welche Parteien unterstützen das nicht?
Gab es einen Antrag im Bundestag oder in Landtagen und wer hat es abgelehnt? Bitte fragen sie das bei ihren Kollegen an.
Von den Ablehnern möchte ich sie bitten, mir deren Begründung einzuholen.
Diese wird meist ignorant den Bürgern vorenthalten.
Es sieht derzeit schon so aus, dass 90 % der Bürger nicht schiessen, aber die 10 % in den Städten 30 % des Feinstaubes eines Jahres rausschiessen (wie im Jan. 2018 berichtet wurde). Wenn es auch nur 20% wären, ist es eine Frechheit, VW oder Audi noch Vorwürfe zu machen, weil der Staat ja damit Kinderarbeit in Asien unterstützt, die mutwillige Zerstörung unserer Flüsse (Raketenabfall etc...), die Tötung von Insekten und Vögeln, die gerade bei Rauch schnell sterben können, die Förderung von Allergien nach dem 01.01., die Förderung von Schäden an Häusern, Autos, viele Feuerwehreinsätze, Notrufe , Verletzte, etc.. Die Grünen - Hr Mistol vom Landtag sagt: "Da müsste man ja zur Kontrolle das Ordnungsamt und Polizei einschalten, das geht ja gar nicht "
Wieso kann man dann Sanitäter einsetzen?
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage. Wir antworten auf Bitte von Frau Göring-Eckardt. Mein Eindruck mag täuschen, aber mir scheint, als würde in den letzten Jahren häufiger in den Medien über das Für und Wider von Feuerwerk diskutiert. Ich greife einen Beitrag bei SPON von 2017 raus: http://www.spiegel.de/panorama/silvester-was-spricht-fuer-boeller-und-was-dagegen-pro-und-contra-a-1185416.html, erinnere mich aber an zahlreiche Diskussionsbeiträge zum Thema durch die Jahre.
Und es ist gut und notwendig, dass es diese Diskussion gibt. Unter Aspekten des Umweltschutzes, des Lärmschutzes, des Tierschutzes, der öffentlichen Sicherheit kann man sicher viele Argumente gegen Feuerwerk finden. Es lassen sich aber sicher auch einige Argumente für das Feuerwerk finden, nicht ohne Grund erfreut es sich jedes Jahr zu Silvester großer Beliebtheit bei den Bürgerinnen und Bürgern.
Aufgabe von Politik ist es, zwischen diesen unterschiedlichen Interessen zu vermitteln und einen Kompromiss herzustellen. Dafür ist der gesellschaftliche Diskussionsprozess im Vorfeld von großer Bedeutung. Diese noch nicht abgeschlossene Debatte erklärt auch, warum es bisher nur vereinzelt Überlegungen gegeben hat, den bestehenden Kompromiss (an 364 Tagen ist das Feuerwerk verboten, an Silvester unter bestimmten Auflagen gestattet), zu verändern. In Berlin zum Beispiel wird eine Einschränkung des Feuerwerks an Silvester seitens der rot-rot-grünen Regierungskoalition zumindest diskutiert.
Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt