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Katrin Göring-Eckardt
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Norbert K. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Norbert K. bezüglich Gesundheit

Lt. Presse (Rhein-Zeitung) sagen Sie zum Veggie_Day :"Wir werden das übrigens auch nicht vorschreiben,das ist ein Vorschlag". Im Wahlprogramm der Grünen ist zu lesen : Der Veggie-Day soll Standard werden. Welche Aussage stimmt.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Knöllinger,

beide Aussagen treffen zu, denn wir wollen niemandem vorschreiben, was er oder sie essen soll. Wir sind aber der Meinung, dass gutes Essen auch ohne Fleisch geht. Ein vegetarischer Tag in der Kantine ist eine Gelegenheit, das auszuprobieren. Wir finden: Fleisch in Maßen statt in Massen ist der richtige Weg. Wir wollen das vegetarische Angebot in öffentlichen Kantinen attraktiver gestalten und unterstützen den Veggie-Day. Einen solchen „vegetarischen Tag“ gibt es bereits in 30 deutschen Städten. Dort bieten möglichst viele kommunale Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser, Altenheime und Kantinen an einem Tag der Woche ausschließlich oder überwiegend vegetarische Gerichte an.
Durchschnittlich isst jedeR Deutsche mehr als ein Kilogramm Fleisch pro Woche. Ernährungswissenschaftler empfehlen höchstens 300 bis 600 Gramm. Männer essen circa doppelt so viel Fleisch wie Frauen. Trotz großer Unterschiede verschiedener Bevölkerungsgruppen im Lebensmittelverzehr bilanziert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung für alle Bevölkerungsgruppen einen zu hohen Fleischverzehr und damit verbunden eine zu fettreiche Ernährung (DGE Ernährungsbericht 2012).
Weltweit hat sich der Fleischkonsum in den vergangenen 50 Jahren vervierfacht.

Die Auswirkungen sind global betrachtet immens:

Hoher Fleischkonsum und billige Fleischerzeugung gehen auf Kosten von Tier und Mensch. Tiere werden unter grausamen Bedingungen zusammengepfercht. Krankheiten und Verletzungen sind sehr oft die Folge, die durch hohe Antibiotika-Dosierungen behandelt werden. Der Antibiotikamissbrauch in der Tierhaltung gefährdet jedoch auch die Gesundheit der Bevölkerung, denn Antibiotika drohen für die Humanmedizin unwirksam zu werden.

Darüber hinaus trägt die Massentierhaltung enorm zum Klimawandel bei. Deutschland beansprucht für den Anbau von Sojafuttermitteln allein in Südamerika 2,5 Millionen Hektar Agrarfläche - Fläche, die für die Ernährung der heimischen Bevölkerung fehlt beziehungsweise auf Kosten des Regenwaldes geschaffen wird. 18 Prozent der globalen Treibhausgase stammen aus der Tierhaltung. Ein Kilo Schweinesteak verursacht rund zwanzigmal mehr Treibhausgase als ein Kilo Gemüse.
Durch die Reduzierung des Fleischkonsums, kann jede Bürgerin und jeder Bürger einen wesentlichen Beitrag für die eigene Gesundheit, Änderungen bei der Tierhaltung, und Reduzierung von Treibausgasen leisten. Aus diesen Gründen wollen wir einen bewussteren Umgang des Fleischkonsums.

Mit freundlichen Grüßen
Team Goering-Eckardt

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