Frage an Katrin Eder von Uli S. bezüglich Familie
Hallo Katrin, findest du es auch so empörend, was da mit den Verträgen der Erzieherinnen und Erzieher in der Stadt Mainz gemacht worden ist?
Ich finde so wie die Stadt Mainz hier mit ihren MitarbeiterInnen umgeht, zeigt eine ganz geringe Wertschätzung der Arbeit dieser Menschen.Betroffen sind 80 % Frauen, die vor allem in den Kitas arbeiten. Die Pisa-Studie hat gezeigt, dass gerade die frühkindliche Bildung sehr wichtig ist. Mit dieser Praxis der Stadt, bei der die Betroffenen sich einen Monat und einen Tag arbeitslos melden müssen, schadet die Stadt der pädagogischen Arbeit in den Kitas und damit direkt auch den betroffenen Kindern. Zu der üblichen Personalknappheit fehlen nun noch Stammkräfte für einen ganzen Monat. Man kann es den betroffenen ErzieherInnen nicht verübeln, wenn sie sich bei anderen Trägern bewerben und die Fluktuation in den Einrichtungen damit ansteigt. Dabei ist gerade auch bei kleinen Kindern eine feste Bezugsperson in der Einrichtung von großer Bedeutung. Hinzu kommt ja noch, dass die Betroffenen zu geringeren Konditionen wiedereingestellt werden. Dies ist kontraproduktiv, denn es trifft vor allem Menschen, die sowieso relativ wenig verdienen, im Verhältnis dazu, was sie leisten. So demotiviert man MitarbeiterInnen!
Die Stadt nutzt hier eine unbeabsichtigte Lücke im Tarifvertrag und schiebt nun den Gewerkschaften den schwarzen Peter zu - die Handlungsweise der Stadt ist ein Skandal.