Frage an Katja Suding von Anna-Lena H. bezüglich Gesundheit
Was wird dafür getan, dass das Impfen in Praxen besser organisiert wird? Wo liegen die Problemstellen und was wird getan, um sie zu lösen? Reden Sie mit Verantwortlichen von Ländern, in denen bisher erfolgreicher geimpft wird, um zu erfahren, wie der Impfprozess beschleunigt werden kann?
Sehr geehrte Frau Hennings,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse.
Leider nehmen derzeit die Mutationen hierzulande bei den Neuinfektionen prozentual stark zu. Gerade deshalb ist die Dringlichkeit einer Impfung besonders hoch. Wir Freien Demokraten fordern die Einrichtung eines nationale Impfportals, um das Impfmanagement zielgerichtet voranzubringen. Das haben wir so auch in einen Antrag formuliert. Lesen Sie gern rein, wenn Sie mögen: https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/271/1927184.pdf.
Konkret fordern wir eine Schnittstelle, die die freiwillige Anbindung von Arztpraxen und damit ein flächendeckendes Impfen ermöglichr. Dafür brauchen wir ein Covid-19-Impfstoff-Bestandsportal in Form eines Online-Tools, durch welches die Bundesländer jederzeit abfragen können, wie viele Dosen sie pro Tag verimpfen können. Dadurch erhalten die Bundesländer Planungssicherheit hinsichtlich Nachlieferungen und die dafür erforderliche Personalstärke.
Zudem wollen wir, dass ein Nationales Impfportal in Form eines Online-Tools entwickelt wird, das die Impftermine koordiniert und verlässlich vergibt. Dafür brauchen wir dringend eine für das bundesweite Impfmanagement einsetzbare Software, die alle zugelassenen und zur Verfügung gestellten Vakzine erfasst, und steuert, wie viele Dosen in welches Impfzentrum geliefert werden, wie viele Dosen wo in welcher Woche verimpft werden und wie möglichst viele Impfungen trotz knapper Dosen durchgeführt Werden können. Ziel soll es sein, dass die Impftermine nicht mehr verschoben oder abgesagt werden müssen. Um einer Verschwendung von Restbeständen vorzubeugen, soll eine elektronische Warteschlange eingeführt werden, in die sich Menschen virtuell einreihen und entlang der bestehenden Priorisierung kurzfristig aufgerufen werden können.
Unseren Forderungen geht die Analyse der aktuellen Erfahrungen in den Städten und Gemeinden in Deutschland voraus, aber auch die Analyse der Wege anderer Länder. Dafür stehen wir Freien Demokraten im Bundestag im engen Austausch mit unseren Kolleginnen und Kollegen sowie Mitarbeitenden in den Landesparlamenten sowie mit Verantwortlichen im Ausland. Darüber hinaus erleben wir Bundestagsabgeordneten die Lage jeweils in unseren eigenen Wahlkreisen. Ich spreche dafür beispielsweise mit Ärztinnen und Ärzten sowie Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Erfahrungen mit mir teilen. In Arbeitsgruppen, Arbeitskreisen und der Fraktionssitzung, zu denen nicht selten Experten geladen sind, bringen wir Informationen zusammen und diskutieren Lösungen. Best Practice Beispiele sowie andere Erfolgsmodelle sind dabei eine wichtige Orientierung.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Suding