Frage an Katja Suding von Bjoern v. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Suding,
in der heutigen Onlineausgabe der MoPo werden Sie wie folgt zitiert:
"Die Landesvorsitzende der FDP sprach dabei von einer völlig „chaotischen“ und „ideologischen“ Verkehrspolitik, dessen Fahrradpolitik sogar die Fahrradfahrer gefährdet."
So weit so gut, da bin ich als Auto- und Radfahrer ganz bei Ihnen.
Was würden Sie konkret an der derzeitig unzweifelhaft katastrophalen Verkehrspolitik ändern und wäre es möglich und finanziell zumutbar, dass Busbeschleunigungsdesaster in Zukunft wieder rückgängig zu machen?
Sehr geehrter Herr v. F.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage vom 6. Juni 2017. Wir Freien Demokraten setzen uns für einen fairen Wettbewerb der Verkehrsträger ein. Dies wollen wir aber nicht durch Schikanierung der Autofahrer, sondern durch gute Alternativangebote erreichen. Hierbei wollen wir durch die Verbesserung des ÖPNV, der Radwege oder den Ausbau von Carsharingangeboten neue Anreize setzen, um den Anteil des Autos am Verkehrsaufkommen zu verringern. Auch der durchdachte Ausbau des vorhandenen Schnellbahnnetzes also, von S- und U-Bahn, Regionalbahnen und AKN ist für die zukünftige Mobilität in der Metropolregion von entscheidender Bedeutung. Zudem müssen wir den Ausbau von kostenlosen Park and Ride (P+R)-Stellplätzen ermöglichen, um Pendlern attraktive Angebote anbieten zu können. Solche Angebote werden zudem durch die Ausweitung von Bike and Ride (B+R)-Stellplätzen und die Erweiterung des StadtRAD-Angebots ergänzt. Angesichts knapper Haushaltsmittel wollen wir Freien Demokraten die Instandsetzung vorhandener Fahrradwege Priorität vor dem Bau neuer Radfahrstreifen einräumen.
Für uns ist klar, dass trotz der Verbesserung dieser Angebote auch in Zukunft der eigene PKW für viele Hamburgerinnen und Hamburger das wichtigste Fortbewegungsmittel bleiben wird. Deshalb braucht Hamburg eine intelligente Verkehrsführung durch Telematik (EDV-gestützte bedarfsabhängige Verkehrslenkung). Diese Anpassung der Ampeln an komplexen Straßenzügen wirkt sich positiv auf die Umwelt, den Kraftstoffverbrauch und die Gesundheit aus. Wir wollen zudem ein weisungsbefugtes Verkehrsmanagement einführen, das unter anderem die Koordination der Baustellenarbeiten vornimmt, die Verkehrsbeeinflussung rechnergestützt ermöglicht, die Ausarbeitung von Katastrophen- und Notfallplänen übernimmt. Zudem ist ein wesentlich besseres Baustellenmanagement erforderlich. Dazu gehört eine bessere personelle und technische Ausstattung der Koordinierungsstelle, die unter anderem die Simulation der Folgen geplanter Baustellen ermöglicht. Zu einem besseren Baustellenmanagement gehört nach unserer Auffassung aber auch, dass an notwendigen Baustellen die Arbeiten zügig fertiggestellt werden. Hierfür ist mehr Nacht- und Samstagsarbeit sowie die Einführung eines Bonus-Malus-Systems erforderlich.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit dieser kurzen Ausführung einen Einblick in die Vorstellungen der FDP in Sachen Mobilität geben konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Suding