Frage an Katja Suding von Christoph-Andreas D.
Sehr geehrte Frau Suding,
wie ich soeben der Paderborner Bistumszeitschrift "der DOM" entnommen habe, wurde kürzlich in Luxembourg der Religionsunterricht an staatlichen Schulen abgeschafft, nun gut, aber durch einen staatlich kontrollierten "Werteunterricht"" ersetzt.
Was halten Sie von dieser Vereinbarung zwischen den Religionsgemeinschaften und dem Staat, streben Sie im Bundesland Hamburg Ähnliches an?
Ist Werteunterricht nicht Aufgabe der Eltern wie Erzbischof Jean-Claude Hollerich richtig feststellt?
Sehr geehrter Herr Dr. Z.,
vielen Dank für Ihre zweite Frage. Gern beantworte ich auch diese zum Religionsunterricht. In Hamburg existiert das Hamburger Modell eines konfessionsübergreifenden Religionsunterrichts. Die FDP hat diesen Weg stets unterstützt. Der Hamburger Unterricht zeichnet sich dadurch aus, dass er einen inhaltlich interreligiösen Ansatz verfolgt. Als eigenständiges Fach wird er in den Klassen 3-6 und 8-13 angeboten. Ab der Klasse 9 ist vorgesehen, dass alternativ Ethik und Philosophie angeboten werden. Derzeit ist jedoch die Situation, dass an vielen Schulen aufgrund fehlender qualifizierte Lehrer kein Religionsunterricht bzw. Ersatzunterricht angeboten wird.
Klar ist für mich aber, dass die Schule - unabhängig vom Unterrichtsfach - die Erziehungsarbeit und Wertevermittlung in der Familie auf keinen Fall ersetzen höchstens flankieren kann. Eine interreligiöse Bildung halte ich für wichtig. Sie kann viele Vorurteile abbauen und Verständnis schaffen.
Mit besten Grüßen
Katja Suding