Katja Suding
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Frage von Lars A. •

Frage an Katja Suding von Lars A. bezüglich Energie

Guten Tag, Frau Suding!

Teilen sie die Meinung ihrer Partei, dass die Vereinbarung über den Ausstieg aus der Atomenergie aufgekündigt und die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert werden sollen? Sind sie bereit, die damit verbundenen Risiken, wie sie erst jüngst wieder durch die Pannenserie beim AKW Krümmel deutlich wurden, besonders beim Weiterbetrieb älterer Anlagen in Kauf zu nehmen? Wollen sie künftigen Generationen dabei die Produktion weiterer tausender Tonnen hochradioaktiver Abfälle zumuten, ohne dass eine Lösung der Endlagerproblematik in Sicht ist, wie das Desaster beim Atommülllager Asse eindrucksvoll belegt hat?

Mit freundlichen Grüßen,

Lars Andersen

Katja Suding
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Andersen,

vielen Dank für Ihre Frage, die Sie an mich gerichtet haben!

Sicherheit von Atomkraftwerken steht für mich an erster Stelle. Ich möchte mich dabei nicht auf die Erklärungen eines Betreibers verlassen müssen, sondern fordere die gründliche Überprüfung durch die zuständige Atomaufsicht.

Genauso wie meine Partei befürworte ich allerdings nicht, auf den Ausstieg aus der Atomenergie zu verzichten. Ich sehe die Kernenergie als Übergangstechnologie, die wir benötigen bis erneuerbare Energien in ausreichendem Umfang grundlastfähigen Strom erzeugen können oder die CO2-Abscheidung und -Einlagerung für Kohlekraftwerke im großtechnischen Maßstab zur Verfügung steht.

Gerade im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse in Krümmel finde ich es vollkommen richtig, wenn ältere, von Stillständen und Ausfällen betroffene Anlagen frühzeitig vom Netz genommen werden. Die Laufzeiten sicherer Kernkraftwerke dürfen aber im Gegenzug verlängert werden, womit die im Atomgesetz festgelegte Gesamtsumme der Reststrommenge ausgeschöpft werden kann.

Unabhängig davon, ob unsere Kernkraftwerke einige Jahre länger laufen oder nicht, brauchen wir dringend eine Lösung für den Verbleib hochradioaktiver Abfälle. Deshalb müssen wir das Moratorium zur Erkundung des Salzstockes Gorleben natürlich schleunigst aufheben. Das Thema Endlagerung hochradioaktiver Abfälle muss ganz oben auf der Agenda stehen und eine Lösung bis zum Ende der nächsten Legislaturperiode gefunden sein.

Beim unerwarteten Ausfall des Kraftwerks Krümmel wurde uns aber auch sehr deutlich vor Augen geführt, dass die Versorgungssicherheit in Hamburg gefährdet ist. Ziele einer guten Energiepolitik sehe ich in der Versorgungssicherheit, in bezahlbarer Energie und im Klimaschutz. In den nächsten Jahren wird es daher ohne Atomkraft nicht gehen.

Mit freundlichen Grüßen

Katja Suding