Sehr geehrte Frau Dr. Leikert, nach Ihrem "Nein" zur Corona Impfpflicht ab 60 Jahren: ich hoffe Sie unterstützen im Herbst keine staatlichen Einschränkungen hinsichtlich Corona?
Sehr geehrte Frau Dr. Leikert,
nach Ihrem "Nein" zur Corona Impfpflicht ab 60 Jahren: Darf ich als freiheitsliebender, geimpfter/geboosterter, mittdreißiger, Vater von 2 kleinen Kindern (2 & 7 Jahren) davon ausgehen, dass Sie im Herbst alle Maßnahmen unterstützen werden die vermeiden, dass meiner Familie und mir staatliche Einschränkungen jedweder Art hinsichtlich Corona aufgebürdet werden?
Vielen Dank vorab für Ihre Stellungnahme.
Sehr geehrter Herr D.,
haben Sie vielen Dank für Ihre interessante und berechtigte Frage. Gerne möchte ich Ihnen meine Sichtweise schildern.
Zu Beginn der Covid-19-Pandemie konnte niemand wissen wie gefährlich das Virus ist, welche Bevölkerungsgruppen besonders gefährdet sind und wie die Spätfolgen aussehen. Es war gut und richtig, dass Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung getroffen wurden.
Bis heute ist es schwer vorherzusehen, wie sich das Virus weiterverbreitet – besonders im Herbst und Winter. Allerdings haben wir auch gesehen, dass zielgerichtete Maßnahmen besser wirken, als pauschale. In der Entscheidung zur Impfpflicht, hat dies eine besondere Rolle gespielt.
Der von der Ampel vorgelegte Entwurf zu einer Impfpflicht konnte die Mehrheit der Mitglieder des Deutschen Bundestages nicht überzeugen. Wir als CDU/CSU-Fraktion haben ebenfalls einen Antrag vorgelegt, der keine generelle Impflicht direkt zur Folge gehabt hätte. Mit besserer Datengrundlage und mehr Vorsorge hätten wir einen effektiven Gesundheitsschutz vor künftigen Virusvarianten gewährleisten können. Der Deutsche Bundestag hätte auf einer soliden Grundlage den Impfmechanismus aktivieren können, wenn er erforderlich würde, aber eben erst dann. Denn dabei geht es um den Eingriff in Grundrechte, und ein solcher Eingriff muss eben sehr gut begründet sein und kann nicht einfach auf Vorrat beschlossen werden.
Ich hoffe ich konnte Ihnen meine Sichtweise näher bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Leikert, MdB