Frage an Katja Keul von Marcus T. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Keul,
vor dem Hintergrund, dass kommenden Dienstag eine „Abwrackprämie 2.0“ im Bundestag beschlossen werden könnte, zum ausschließlichen und nur kurzfristigen Vorteil der Automobilkonzerne und deren (internationaler) Aktionäre, was halten Sie stattdessen von einer allg. Mobilitätsprämie, die fairer, nachhaltiger und ökologischer wäre, z.B. durch steuerliche Förderung des Kaufs von Monats-/Jahrestickets des öffentlichen Nahverkehrs oder von Lastenrädern bzw. Fahrradanhängern?
mit freundlichen Grüßen
M. T.
Sehr geehrter Herr Truschel,
die Abwrackprämie 2.0 ist zum Glück nicht gekommen und ich halte sie auch aus Sicht von Klima- und Umweltschutz für fatal. Sie hatte nach der Finanzkrise 2009 dazu geführt, dass vor allem klimaschädliche Modelle wie SUVs gekauft wurden.
Beim motorisierten Individualverkehr muss es endlich reale Fortschritte in Richtung klimafreundliche Lösungen geben, nur so bleiben deutsche Autos zukunftsfähig. Dazu gehört auch das im Konjunkturpaket der Bundesregierung vorgesehene Programm für Zukunftsinvestitionen, das die Transformationsprozesse bei OEM und Zulieferern unterstützen soll und das auch wir gefordert haben. (Siehe Seite 15 unseres Antrags „Zukunftspakt für einen sozial-ökologischen Aufbruch aus der Krise“: https://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/195/1919549.pdf)
Doch neben dem Individualverkehr müssen wir die Konjunktur für einen intelligenten und nachhaltigen Verkehrsmix befördern. Öffentliche Gelder müssten Innovationskraft und Klimaschutz fördern und an eine Modernisierungs- und Klimaschutzstrategie gekoppelt sein. Die Mobilitätsprämie könnte bei Verbrauchern Anreize schaffen, damit auf umweltfreundliche und alternative Beförderungsmittel umgestiegen wird, was auch ich begrüßen würde.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Keul