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Katja Keul
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Frage von Helmut S. •

Frage an Katja Keul von Helmut S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Keul
Man kann als Abgeordnete nicht alles wissen, aber man sollte versuchen vielseitig informiert zu sein.Da ich bei Ihnen mein Kreuz gemacht habe, möchte ich Sie über eine Sache informieren, die dieSchulpolitik betrifft.
Ich bin 60 Jahre alt, in Altersteilzeit, von meinem Betrieb noch bezahlt.
Ehrenamtlich bin ich in der Grundschule in Rehburg tätig und "beaufsichtige" Kinder dienstags und
donnerstags im Rahmen einer PC- und einer Sport -AG. Ich erhalte dafür pro Stunde 12 €, was mir vorher nicht bekannt war. Das Geld kann ich aufgrund meiner finanziellen Situation gut gebrauchen.
Mit Beginn des neuen Schuljahres mußte ich bei der Stadt ein "erweitertes" polizeiliches Führungszeugnis beantragen und auch selbst finanzieren(11 €). Es wurde der Schule direkt zugeschickt und ich bekam es nie zu sehen. Ich habe Verständnis dafür, dass keine Kinderschänder sich "ehrenamtlich" den Kindern nähern und erklärte mir so diese Maßnahme. Im November aber hatte ich drei Seiten mit den persönlichsten Informationen auszufülen, Bankdaten, Familienstand, Beschäftigungsverhältnis,Rentenversicherungsnummer, Bruttoverdienst, Arbeitgeber......Dazu mußte ich noch einen schriftlichen Lebenslauf verfassen. Diese Unterlagen hatte der Direktor der Grundschule an wen auch immer zu schicken. Ich schätze mal, dass für Hannover 10.000 solcher Datensätze zusammen kommen. Wieviele Beamte benötigt man, um diese Daten auszuwerten? Wie und Wo werden diese Daten "gespeichert", was ist mit dem Datenschutz? Eine Antwort konnte mir der Direktor auch nicht geben, er muß seine Pflicht erfüllen.
Wenn es nicht um die Kinder ginge, die sehr an mir hängen, dann könnte man mich einmal gerne haben.
Wenn es Mißbrauch geben sollte, dann muß man dies klar benennen und nicht in dieser unmöglichen Form Daten sammeln, deren Auswertung äußerst fraglich erscheint.
Ich wünsche Ihnen weiterhin Erfolg und hoffe dass der "Trent" anhält.
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schaefer

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Schäfer,

Ihre Anfrage bezieht sich auf Regelungen für die ehrenamtliche Tätigkeit an Schulen, die durch das Land Niedersachsen getroffen werden. Als Grüne sind wir zwar auch dafür, dass ein polizeiliches Führungszeugnisses vorgelegt wird, bevor man eine solche Tätigkeit aufnehmen kann. Allerdings stehen wir den umfangreichen Auskünften, die in Niedersachsen darüber hinaus von den Ehrenamtlichen verlangt werden, eher kritisch gegenüber. Die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat Ihre Anfrage daher als Anregung genommen, im zuständigen Landtagsausschuss eine Unterrichtung über das Verfahren und die Gründe dafür zu beantragen. Bei weiteren Anfragen wenden Sie sich bitte an die zuständigen Landtagsabgeordneten Helge Limburg ( Helge.Limburg@lt.niedersachsen.de ) oder Ina Korter ( ina.korter@lt-niedersachsen.de ).

Mit freundlichen Grüßen

Katja Keul MdB

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