Frage an Katja Husen von Britta W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Liebe Frau Husen,
ich freue mich sehr, einmal eine Naturwissenschaftlerin in der heimischen Poitik zu sehen. Ich stelle mir seit geraumer Zeit die Frage, warum soviele Lehrer, Anwälte oder Wirtschaftler und so wenige aktiv tätige (Natur-) Wissenschaftler sich politisch engagieren. Ist es nicht ein Ziel, Hamburg auch für die Naturwissenschaften zu einer wichtigen Metropole zu machen? Wie soll das gehen, wenn artfremde Menschen über die Belange dieser Sparte zu entscheiden haben?
Ich bin interessiert, aber sprachlos!
Liebe Grüße,
Britta Wittek
Liebe Frau Wittek,
herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.
Tatsächlich ist es so, dass der Beruf "PolitikerIn" naturgemäß für Menschen besonders attraktiv ist, die sich schon während des Studiums in diese Richtung orientiert haben (PolitolgInnen), eine Arbeitsplatzgarantie für die Zeit nach der aktiven Politik haben (BeamtInnen, v.a. Lehrkräfte) oder Berufe haben, die den Wiedereinstieg in den Beruf zumindest erleichtern (JuristInnen).
NaturwissenschaftlerInnen riskieren mehr als andere, während ihrer politischen Tätigkeit den Anschluss an ihre Profession zu verlieren - und auf Grund der schnellen Entwicklungen in diesem Bereich auch nicht wiedererlangen zu können. Diese Aussichten schrecken sicherlich viele politisch interessierte NaturwissenschaftlerInnen ab. Aus den von Ihnen genannten Gründen ist das sehr bedauerlich. Auch, weil bestimmte mit der naturwissenschaftlichen Ausbildung verbundenen Fähigkeiten (z.B. Statistiken lesen und interpretieren zu können) in der Politik unterrepräsentiert sind.
Trotzdem ist es nach meiner Erfahrung nicht so, dass nicht auch "fachfremde" PolitikerInnen sich sehr für die Belange des (Natur)Wissenschaftsstandortes Hamburg einsetzen können.
Herzliche Grüße,
Katja Husen