Frage an Katja Husen von Peter W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Husen,
wir Kieferorthopäden sind enttäuscht über die Kürzungen der Leistungen in der gesetzlichen Krankenkassen. Ungefähr 30% des Honorarvolumens wurde aufgrund einer zweifelhaften Basys Studie (vom BDK erstellt und ungeprüft von den Zahnärzten und dem BMG übernommen) gekürzt. Seitdem ist die Kassenkieferorthopädie (Zahnspangen) vom medizinischen Fortschritt (moderne weicher superelastische Bögen, programmierte Brackets für wurzelschonenede Zahnbewegungen) abgekoppelt worden. Daher werden jetzt nicht unerhebliche private Zuzahlungen zu der Kassenbehandlung von qualitätsorientierten Kieferorthopäden genommen. Dies trifft vor allem junge Familien mit Kindern. Wir finden dies unsozial, zumal eine Umschichtungen zu den zahnärztlichen Leistungen (KONS) stattfand. Damit werden die besserverdienenden erwachsene Patienten entlastet.
Nun steht noch die Bematisierung der neuen GOZ bevor. Damit würde der gleiche Fehler bei den Beihilfepatienten und Privatpatienten wiederholt werden. Können Sie sich bitte für die jungen Familien mit Kindern einsetzen und versuchen noch politischen Einfluss zu nehmen?
Danke und mit freundlichen Grüßen
Peter Wasiljeff
Sehr geehrter Herr Wasiljeff,
da Ihr Frage Bundespolitik betrifft, habe ich sie zur Berücksichtigung bei der weiteren politischen Arbeit an die grüne Bundestagsfraktion weitergeleitet.
Trotzdem kann ich Ihnen an dieser Stelle soviel mitteilen: Die politische Vorgabe an die Selbstverwaltung, zahnerhaltende und präventionsorientierte Maßnahmen besser zu honorieren als früher, halte ich für richtig. Ob es der Selbstverwaltung allerdings gelungen ist, kieferorthopädische Leistungen unter dem Aspekt der Prävention angemessen zu vergüten, vermag ich nicht abschließend zu beurteilen.
Mit freundlichen Grüßen,
Katja Husen