Frage an Katja Husen von Gerhard R. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Husen,
ist Nächstenliebe in der Alltagswirklichkeit ein christlicher Wert?
Aus einer mehrjährigen Untersuchung der Universität Bielefeld - http://www.lvz-online.de/download/dokus/Expertise.pdf -
hat sich ergeben:
Über ganz Deutschland hinweg ist die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
bei Christen größer als bei Konfessionslosen.
Wenn in Kirchen-Kitas bei Kindern der Eindruck erweckt wird, dass ohne den christlichen Glauben wichtige Werte fehlen, ist dies nicht nur eine Anmaßung: Werte wie Wahrheitsliebe und Toleranz werden dadurch mißachtet.
Darf dieses Verhalten mit öffentlichen Mitteln gefördert werden?
Haben Sie den Mut, am 31.5.06 in der Bürgerschaft das anzusprechen?
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth
Lieber Herr Reth,
wie Sie aus vielen zwischen und gewechselten Emails und Telefonaten wissen, habe ich mich von Anfang an sehr kritisch gegenüber den Kirchenstaatsverträgen positioniert.
Meine Fraktion hat die Abstimmung freigegeben und ich persönlich werde gegen die Kirchenstaatsverträge stimmen, weil sie mich aus vielerlei Gründen nicht überzeugen.
Grund für meine Ablehnung ist allerdings nicht eine generelle Ablehnung der Kirchen oder Religionen, wie ich sie aus Ihrer Frage herauszulesen meine, sondern eine Mischung aus finanziellen, gesellschaftlichen und gesetzgeberischen Abwägungen.
Herzliche Grüße,
Ihre Katja Husen