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Katja Husen
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Frage von Peter U. •

Frage an Katja Husen von Peter U. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrtr Frau Husen,

Meine Fragen:
Was unternimmt die GAL-Fraktion in Hamburg, um den Patientenschutz und die Patientenberatung in Hamburg zu verbessern?

Unternehmer und Unternehmensberater haben hier in Hamburg zu dem Thema einen gemeinnützigen Verein gegründet. (-> siehe http://www.FETIG.de).
Nach dem Vorbild "abgeordnetenwatch.de" entwickeln wir zur Evaluierung von Gesundheitsleistungen ebenfalls Internet-Plattformen: siehe z.B. http://www.DocWatch.de

Die Mehrheit der Bevölkerung und der Patienten wünschen sich Qualitätslisten zur Unterstützung bei der Arztwahl.
Warum aber werden unsere Aktivitäten trotz Anfragen bei verschiedenen "politischen" Stellen wie z.B. grüne Bundespolitiker ignoriert und nicht unterstützt?
Wie stehen Sie zu dem Thema "Qualitätslisten" bezogen auf Hamburg?

Gruß
Peter Uhde
http://peter.insider.com

Portrait von Katja Husen
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Uhde,

Ich glaube, dass PatientInnen in erster Linie nicht KundInnen, sondern Menschen sind, die vor allem qualifizierte, zielgerichtete Informationen benötigen, die ihnen helfen, sich in einem immer komplexeren System der Gesundheitsversorgung und -vorsorge zurechtzufinden. Dabei ist es wichtig, dass für die PatientInnen transparent bleibt, welche Interessen hinter einer bestimmten Information oder einem Angebot stehen.

Genau dort setzt meine Kritik an einer Plattform wie Docwatch an. Wer beurteilt nach welchen Kriterien die Arbeit der ÄrztInnen? Wie wird ausgeschlossen, dass einzelnen ÄrztInnen negative oder positive Kommentierungen bewusst in großer Zahl zugeordnet werden?

Meiner Meinung nach dienen einem verbesserten PatientInnenschutz vor allem niedrigschwellige Beratungsangebote, zum Beispiel durch Selbsthilfegruppen und -organisationen (gerade im Rahmen der Integrierten Versorgung!), die Verbraucherzentrale Hamburg und anderer freien Träger, der Krankenkassen. Auch transparente PatientInnenquittungen können ihren Beitrag zum PatientInnenschutz leisten. Gerade bei der ÄrztInnenwahl scheinen mir eine spezialisierte Selbsthilfegruppe, eine sehr gute Ratgeberin zu sein. Qualitativ gut sind sicher auch vor allem Praxen und Kliniken, die sich an Modellen der Integrierten Versorgung oder in Gesundheitszentren engagieren.

Auf Bundesebene setzen setzen sich die GRÜNEN für eine qualifizierte Patientenberatung ein. Deswegen haben wir nicht nur die Modellprojekten Patientenberatung nach §65b SGB V angestoßen, sondern auch in diesem Jahr als BT-Fraktion zu einer Veranstaltung eingeladen um den Start der zweiten Projektphase zu begleiten. Mehr unter: http://www.biggi-bender.de/bb/gesundheitspolitik/patientenberatung.shtml

Zumindest im Büro unser gesundheitspolitischen Sprecherin weiß man außerdem nichts von einer Anfrage in Ihrem Sinne.

Herzliche Grüße,
Katja Husen