Frage an Katja Husen von Silke B. bezüglich Gesundheit
Liebe Frau Husen,
der elfjährige Sohn eines Freundes wurde nun schon zum zweiten Mal mit einer sehr aggressiven Leukämie auf die Kinderkrebsstation des UKE eingeliefert. Er muss sich dort einer langwierigen Chemo.-Therapie unterziehen, die noch wenig Wirkung zeigt, um anschließend eine Knochenmarkstransplantation erhalten zu können, sofern ein Spender gefunden werden kann. Die Eltern des Jungen sind verzweifelt, denn die Überlebenschancen des Kindes sind gering.
In diesem Zusammenhang haben sie jedoch auch einiges über die Zustände auf dieser Station erzählt: Angeblich gibt es nur 3 moderne Betten, kaum noch vollständige Gesellschaftsspiele und z.B. zu wenige Fernseher auf der Station. Gebraucht werden auch neuere Computer für ein entsprechendes Spieleangebot sowie vieles andere mehr.
Könnten Sie sich bitte dieser Problematik annehmen und versuchen über Anträge, Spenden, Bußgelder, Troncmittel usw. die beschriebene Situation zu verbessern ?
Liebe Frau Bluhm,
nach Erhalt Ihrer Email habe ich Kontakt zur Fördergemeinschaft Kinder-Krebs-Zentrum e.V. aufgenommen, die sich seit dreißig Jahren der Kinder des Kinder-Krebs-Zentrums des UKE annimmt. Dort wurde mir versichert, dass es kein Bett gäbe, das älter sei als zweieinhalb Jahre - im Sommer 2002 wurde die Kinderkrebsstation mit Mitteln des Fördervereins aufwendig renoviert.
Der Förderverein ist außerdem bemüht, die Ausstattung der Station mit Spielen und Computern immer auf hohem Niveau zu halten, um den Patientinnen und Patienten die schwere Zeit ein wenig zu erleichtern. Auch wenn diese Bemühungen selbstverständlich nie abgeschlossen sind, so scheint die Station doch weit entfernt von den besorgniserregenden Zuständen zu sein, die Sie in Ihrer Email schildern.
Wer den betroffenen Kindern und ihren Angehörigen durch Spenden an den Förderverein helfen oder sich über dessen Arbeit ein Bild machen möchte, kann dies hier tun: www.kinderkrebs-hamburg.de , Haspa / Knr 1241/133 311 / BLZ 200 505 50
Um Bußgelder für die Arbeit der Fördergemeinschaft Kinder-Krebs-Zentrum e.V. zu erhalten, müssten Sie, Frau Bluhm, sich an die Richterinnen und Richter wenden, die selbst über die Verteilung der Bußgelder entscheiden.
Ich werde mich bemühen, die Kinder-Krebs-Station in den nächsten Wochen persönlich zu besuchen, um mir vor Ort selber ein Bild zu machen. Außerdem werde ich mit den Mitarbeiterinnen des Fördervereins beraten, aus welchen Fördertöpfen sie für ihre Arbeit vielleicht noch Mittel beantragen können.
Gerade als Oppositionspolitikerin kann ich aber leider nicht allen Einrichtungen, die finanzielle Unterstützung brauchen, persönlich bei der Mittelakquise zur Seite stehen. Alleine um die vielen Kürzungen der letzten drei Jahre in unzähligen sozialen Projekten aufzufangen, bräuchte es Dutzende von Sponsoringbeauftragten für alle diese Projekte (oder einsichtige CDU-KollegInnen...).
Mit dem Förderverein und der Elternselbsthilfegruppe stehen den Kindern der Kinder-Krebs-Station und ihren Angehörigen zwei erfahrene Partner zur Seite, die jeden gespendeten Euro zu über 90 Prozent den Kindern zukommen lassen - zum Beispiel von den Leserinnen und Lesern dieser Antwort.
Ich wünsche der mit Ihnen befreundeten Familie für die nächste Zeit viel Kraft, Mut, Gesundheit und Glück.
Mit freundlichen Grüßen,
Katja Husen