Wie sieht Ihre Verantwortung aus wenn sie für eine Impfpflicht für Erwachsene sind und wo genau ist Ihre Solidarität die Sie erwarten?
Gute Tag,
Sie sind für eine Impfpflicht für Erwachsene und sind der Meinung das dies solidarisch sei. Was genau wollen sie damit sagen/ erwarten?
Mein Sohn hat sich mit 28 Jahren gegen COVID impfen lassen. Seit 3 Jahren ist er nun an Post Covid/ Vac erkrankt. Kann nicht mehr arbeiten und die Krankenkasse zahlt seine Behandlungen nicht. Medikamente, Laborabfragen und Blutwäschen haben mich mittlerweile ca. 30.000 Euro gekostet. Die Regierung und der Bundestag tut nichts für diese Menschen. Ist das Ihre Art von Solidarität die sie erwarten? Was genau kann ich als Bürgerin, die diese Behandlungen mittlerweile über Kredite finanziert von Ihnen an Solidarität erwarten?
Wann genau wird der Bundestag und sie als Mitglied dessen ihre Verantwortung für diese Menschen übernehmen?
Wie sieht Ihre Solidarität gegenüber den Impfgeschädigten aus, deren Impfungen Sie erwarten?
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Sehr geehrte Frau Manuela V.,
vielen Dank für Ihre Frage und die Schilderung der schwierigen Situation Ihres Sohnes. Es tut mir sehr leid zu hören, dass er an den Langzeitfolgen der COVID-19-Impfung leidet und Sie mit erheblichen finanziellen Belastungen konfrontiert sind.
Die Unterstützung einer Impfpflicht für Erwachsene basiert auf dem Prinzip der Solidarität. Eine hohe Impfquote schützt nicht nur den Einzelnen vor schweren Krankheitsverläufen, sondern auch die Gemeinschaft, insbesondere vulnerable Personen, vor einer Überlastung des Gesundheitssystems.
Die gesundheitlichen Auswirkungen, die Ihr Sohn nach der Impfung erfahren hat, sind bedauerlich. Das Post-Vac-Syndrom, auch als Impfnebenwirkungen nach der COVID-19-Impfung bekannt, ist eine seltenere aber ernstzunehmende Erkrankung.
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat eine Richtlinie für die berufsgruppenübergreifende, koordinierte und strukturierte Versorgung von Patienten mit Verdacht auf Long-COVID und ähnlichen Erkrankungen beschlossen. Diese Richtlinie, die im Mai 2024 in Kraft trat, umfasst auch Patienten, die nach einer COVID-19-Impfung Long-COVID-ähnliche Symptome aufweisen. BMG-Initiative Long COVID: Umfassende Unterstützung für Betroffene | BMG
Betroffene können zudem Leistungen wie Krankengeld, Rehabilitationsmaßnahmen oder Leistungen der Pflegeversicherung beantragen. Es wäre ratsam, sich an die zuständigen Stellen zu wenden, um individuelle Ansprüche zu klären. https://www.mags.nrw/fragen-und-antworten-zur-post-bzw-long-covid-dem-post-vac-syndrom-und-mecfs
Darüber hinaus setzen sich verschiedene Selbsthilfegruppen und Netzwerke für die Aufklärung, Forschung und die ärztliche Versorgung von Betroffenen ein. Sie bieten Unterstützung und Informationen für Patienten und deren Angehörige an.
Ich hoffe, dass diese Informationen Ihnen weiterhelfen und Sie Unterstützung für die Herausforderungen finden, vor denen Sie stehen.
Mit freundlichen Grüßen,
Kathrin Henneberger